Cartagena. Alicante . Valencia. Roda de Bara. Die spanische Küste entlang bis zu unserem Winterlager.
Wir hatten eine wahrhaft schöne Zeit. Das Wetter: einfach fantastisch. Ich mochte Euch gar nicht sagen, wie schön warm es die ganze Zeit war. Heute haben wir 24 Grad, was uns fast kühl erscheint.
Von unserer treuen und so zuverlässigen Begleiterin, unserer geliebten Luft & Liebe, haben wir uns gestern traurig verabschiedet. Sie steht bis März an Land aufgebockt in Roda de Bara.
Jetzt  sind wir in Barcelona für 3 Tage: was eine wunderbare Stadt! Montag geht es mit dem Flugzeug zurück nach Hannover. Und dann werden wir in Hude am Bahnhof in die Arme von Andrea fallen und uns auf Freund*innen und Nachbar*innen und uns auf ein nichtwackelndes Bett und eine Traumdusche freuen. Und auf all die Annehmlichkeiten des bürgerlichen Lebens an Land, bis es uns wieder zum Meer, dem Wind und zu den Wolken treibt.



Dimensionen
- Masthöhe etwa 18 Meter -



Bürgerkriegs-Museum Cartagena
Bürgerkriegs-Museum Cartagena



Amphittheater Cartagena
Cartagena


Strand Marina Del Este
Marina del Este
Strand Marina del Este

Cartagena, 28.08.2017
Gibraltar, Estepona, Benalmadena. Marine del Este und dann mehr als eine Woche in Almerimar. Die spanische Küste entlang an langen Stränden, an gigantischen Gewächshausflächen, an herrlichen Ansichten auf bergige Küstenlandschaften. Der schönste Hafen war eindeutig Marina Del Este, ein kleines Paradies mit einem fast karibischem Strand 
Als wir in  dann in Almerimar ankamen, habe ich gedacht, in so einer leicht heruntergekommenen Touristenburg halte ich es nicht lange aus. Aber wie das so ist, es liegt alles an den Menschen. Wir haben die Segler Ute und Peter kennengelernt und mit ihnen oft entspannt bei Tapas in Bars am Hafen herumgehangen. Und uns von einer Rockband ins Schwingen bringen lassen. 
Dann kam noch Ertan dazu (ein Einhandsegler, der seit La Coruna vor, neben oder hinter uns segelt. Er ist nicht gerne allein). 
Wir haben uns dann nach 9 Tagen doch verabschiedet. Wir wollen weiter, es ist ja noch früh, wir haben noch Zeit. Ertan will auch weiter. Also gehts in einem Wetterfenster wieder weiter. Der Wind kommt meistens von vorne, wir holen immer wieder die Segel raus, doch meistens müssen wir motoren. Schade. Nach 2 Zwischenstopps kommen wir in Cartagena an und freuen uns, dass sie in der Marina schöne Plätze für uns haben. Und ein abendlicher Spaziergang von uns drei müden Figuren zeigt uns, hier in Cartagena gibt es Geschichte pur. Amphittheater, Forum Romanum. Seit 3.000 Jahren gibt es Cartagena. Hier sind so ziemlich alle gewesen, Phönizier, Karthager, Araber, Römer, Vandalen, Westgoten. Engländer, Franzosen.  

Und nicht zu vergessen, Cartagena war eine Hochburg der demokratisch gewählten republikanischen Regierung 1936 bis 1939, die zu einem Großteil von Anarchist*innen besetzt war. General Franco konnte nur mit äußerster Gewalt mit tatkräftiger Hilfe von Hitlers Legion Condor diese Republik kaputtschlagen (siehe Guernica) und ab dann bis 1975 in Spanien als Diktator regieren.  Das Schwein.
Hallo, wo stecken die Beiden nur?
Nun ist es schon eine Weile her, dass ich aus Gibraltar berichtet habe. Mittlerweile sind wir eine ganze Strecke an der spanischen Mittelmeerküste entlang gesegelt. Dabei hat es sich wieder sehr bewährt, dass wir das Leichtwindsegel gekauft haben. 
Der Aufenthalt in La Linea nahe an Gibraltar war eindrucksvoll für uns. Wer kann sich schon der Magie des ROCKS entziehen? Natürlich haben wir eine Fahrt mit einem Sammeltaxi an diesem Felsen entlang gemacht (das Cable Car ist doch nichts für mich), um auch die Affen hoch oben auf dem Felsen in dem Nationalpark zu besuchen. Diese kleinen haarigen Wesen scheinen schwindelfrei zu sein, eine Eigenschaft, die ich nicht mit ihnen teile. Einer ist Hartmut gleich auf die Schulter gesprungen, trotz dieser Annäherung gab es nichts von ihm zu essen.  Deswegen guckt der so eingeschnappt. 
Einen Wahnsinnsblick auf die spanische und auf die marokkanische Seite der Straße von Gibraltar gibt es zu genießen. da wird einem klar, dass hier 2 Welten so dicht nebeneinander liegen, knapp 14 km auseinander. Europa und Afrika, Reichtum und Armut. Was ein Wunder, dass die Fluchtrichtung nur von Süd nach Nord geht. 

Wir haben uns entschieden, für uns geht der Törn Richtung Barcelona weiter. Dort in der Gegend werden wir unser Schiff den Winter über liegen lassen.  Ertan muss für 2 Wochen nach Hause und düst anschließend mit Arzu an Bord hinter uns her. 




Hallo Freundinnen und Freunde!                   Freitag, 28. Juli 2017  
Ja, tatsächlich, die Freude ist groß: Wir sind in Gibraltar angekommen! 
Als wir angefangen haben mit Segeln, da habe ich nie gedacht, dass wir mal eines Tages durch die Straße von Gibraltar segeln werden. Ein bewegender Moment, der bei mir die Mundwinkel zu einem Dauergrinsen veranlasst hat. 
Dabei hatte der heutige Tag noch nicht mal toll angefangen, es war reichlich foggy und so mussten wir mehrere Stunden mit voller Konzentration, Radar und Nebelhorn unseren Weg entlang des Verkehrstrennungsgebietes mühselig erarbeiten. Der wunderbare erhoffte Anblick von Tarife und der marokkanischen Küste war im dichten Nebel verschwunden, vielmehr konnten wir das permanente Gehupe der Nebelhörner der großen Pötte hören. 
Kurz bevor wir dann in die Bucht von Gibraltar eingebogen sind, klarte es endlich auf und nun war der Rock (der Fels) von Gibraltar zu sehen. Wir hatten uns noch zwischen den auf Reede liegenden Schiffen durchzuhüddeln, um dann mit vollem Speed rüber zur anderen Seite der Bucht zu düsen. Hier vor Algeciras sind Fähren mit sehr hohen Geschwindigkeiten unterwegs. 
Dann als erstes Tanken für die Hälfte des Normalpreises an der Fuelstation in Gibraltar (steuerfrei). Beim Ablegen dort hat uns noch die Port Authority angepfiffen, wir sollen gefälligst die spanische Gastlandflagge runterholen (Put that flag down!!!). 
Schnell wieder das Land gewechselt und eine halbe Seemeile weiter steuerbord in die spanische Marina eingebogen und an einen schönem Platz mit Blick auf den Rock angelegt. 
Zur Feier des Tages gabs dann Bier und einen Imbiss in der Marinelounge zusammen mit Ertan, der meinte: One more milestone for us! Yes, indeed. Biskaya, Porto, Lissabon, Cadiz und nun Gibraltar und das Ganze mit dem Segelboot. 

Dicker Nebel

Ausschau am Bug mit Rettungsweste und Nebelhorn

Die "Luft & Liebe" vor dem Rock





Cadiz

Kathedrale
Kathedrale
In der Markthalle



Zitadelle






Immer noch in Cadiz, 25. Juli 2017
Vielleicht hätten wir die nächsten Wochen in der Bucht bei Culatra verbringen sollen, aber es zieht uns um die Ecke (Gibraltar) herum. Also segeln wir erst einmal an der Algarve entlang nach Vila Real de Sant Antonio. Gleich gegenüber liegt schon Spanien. Es gefällt uns hier sehr gut. An diesem Wochenende wird gefeiert in der kleinen idyllischen Stadt, neu aufgebaut nach dem fürchterlichen Tsunami von 1755, der an dieser Küste alles hinweggefegt hat (Was noch da war, fiel dem Feuer zum Opfer). Alles sehr gepflegt. Überall Kunstwerke. 
Wir gewöhnen uns an den Rhythmus, morgens aktiv, in der Mittagshitze (30 Grad) ruhen und abends wieder aktiv werden. Wir wissen, dass es zuhause wie doof regnet und kalt ist. Unseren Freunden aus dem Iran ist das natürlich zu kalt, schreiben sie mir. -Für die alten Knochen ist die Hitze jedenfalls sehr angenehm.-
Doch nach ein paar Tagen wollen wir weiter und nach einem Stopp in Mazagon kommen wir nach einem wunderbaren langen Segeltag ("Christa, ist das nicht einfach schön!!!) in Cadiz an. 
Ein Stadt, umgeben vom Meer. Eine alte Stadt mit einer langen Geschichte. Abends ist total was los, hier ist gerade ein großes Fest. Wir gehen in die Stadt und schauen uns viel an: Kathedrale, Rathaus, ein toller Fischmarkt, die unendlich große Altstadt! 
Weiterhin ist es sehr warm. Ich liebe das. 
Gleichzeitig bereiten wir den Törn nach Gibraltar vor. Da muss ne Menge berücksichtigt werden. Es kommt gerade ein starker Wind (Levante) vom Mittelmeer mehrere Tage lang. Die Strömungen durch die Tiden in der Straße von Gibraltar müssen eingeplant werden. Segeln gegen Wind und Wasser, das geht nicht. Aber wir haben zusammen mit Ertan entschieden, da bleiben wir einfach ein paar Tage hier.  Freitag wollen wir abends in Gibraltar sein, mal sehn, ob das klappt.
Cadiz, 22. Juli 2017
Von Lagos aus sind wir Richtung Faro gesegelt und haben dann in der fantastischen Bucht vor der Insel Culatra geankert. Ein Platz, der bei den Seglern sehr beliebt ist und deshalb liegt man dort zusammen mit vielen anderen Booten, die bestimmt interessante Geschichten erzählen könnten, die meisten sind auch wie wir Langfahrtsegler. Mit unserem Dinghi fahren wir zur Insel rüber und freuen uns, in dem netten kleinen Fischerhafen anlegen zu dürfen. Diese Insel ist wirklich nur aus weißem weichen Sand. Der Ort besteht hauptsächlich aus kleinen bunten Häusern mit herrlichen bunten Gärten, es gibt einige wenige Restaurants und einen kleinen Supermarkt und eine Kirche. - Culatra kann man nur mit einer etwas rostigen Fähre (oder mit dem eigenen Boot) erreichen. Deshalb gibt es sehr wenige Touristen. Nach einem Spaziergang von einer halben Stunde quer durch die Insel hat man den tollen breiten weißen Strand erreicht. Wer sich jetzt noch nicht wie in der Karibik fühlt, hat selber Schuld. Wir baden lange in den Wellen des Atlantiks. So habe ich mir das vorgestellt! Es ist reichlich warm, bis zu 30 Grad. Von unserem Boot aus springen wir zur Erfrischung einfach ins Wasser. - Arzu und Ertan liegen mit ihrem Boot gleich nebenan. Arzu bleibt 2 Wochen an Bord, dann muss sie wieder nach Hause. Seit Muxia segelt Ertan immer in unserer Nähe, wir sprechen die Tagesrouten und die Marinas ab. 
Culatra Ankerbucht
 
Die Qualität lasst sich in You Tube manuell einstellen
Portugal, Algarve 13. Juli 2017

Nachdem wir einige faule Tage in Lagos verbracht haben, muss ich mich ja mal wieder melden. 

Es ist geplant, dass wir heute in der Nähe von Faro für einige Tage ankern werden. Wir genießen es, dass wir hier in der Algarve nicht mehr auf die zwar langen aber doch hohen Wellen des Atlantiks treffen. - Unser neues Leichtwindsegel ist nach Lagos geliefert worden. Es hat einen Topdownfurler, dass heisst, wir können es einfach aus- und einrollen und müssen uns nicht mit einem Sack rumquälen. Gestern haben wir es ausprobiert und es hat dazu geführt, dass Hartmut ganz begeistert ist. Auf seinen Wunsch hin habe ich einen kleinen Film gedreht. - Ansonsten ist hier wunderbares Wetter, mittags etwas heiß, am Nachmittag kommt häufig etwas stärkerer Wind. Ich genieße die Wärme sehr. Meine Rückenprobleme sind besser geworden. Und es ist wirklich toll, immer nur leichtbekleidet herumlaufen zu können.


ÖPNV in Lissabon oder wie wir einen ganz besonders netten Taxifahrer kennenlernten
Sicher kennen die meisten von Euch die netten alten Straßenbahnen, die überall in Lissabon herumgondeln und quietschen. Gleich in der Nähe der Marina, in der wir zentrumsnah einen Platz gefunden hatten, ist eine Haltestelle, an der die 15 E, eben eine solche als alte Version und aber auch eine schnelle moderne Version, hält. Nur ein paar Stationen bis zum Stadtzentrum, die es manchmal aber auch in sich haben, denn nachmittags sind diese Bahnen stoppevoll mit Touristen, die von Belem in die Stadt fahren. So sind wir nach vielen Jahren der Abstinenz vom Schwarzfahren 2 Mal wieder zu dem Vergnügen, umsonst zu fahren, gekommen, weil man sich nicht durch die vielen Leute zum Fahrkartenautomaten durchdrängeln konnte. 
Nachdem wir also 6 Euro gespart hatten, wollten wir diese abends in eine Taxifahrt investieren und haben am Straßenrand ein Taxi durch Winken herangerufen. Der freundliche portugiesische Fahrer verstand, wohin wir wollten, zur Marina also. Ach, ob wir mit dem Boot da seien? Schnell waren in ein Gespräch verwickelt, bei dem herauskam, dass seine Tochter bei UMEA (in Schweden; die interessierten Leser unseres Blogs wissen, dass wir 2014 dort wegen Motorschadens einige Zeit verbracht haben) wohnt und dort verheiratet ist. Da kam aus mir die Frage heraus, ob sie einen schwedischen Husband hat und er antwortete, nein es ist ein GIRL!!!! Und außerdem haben die Beiden zwei Kinder, auf die er sehr stolz sei. Ein lustiges, schnelles Gespräch über Schweden, über Umea und über die Kinder entwickelte sich, was wir leider beenden mussten, weil wir am Ziel angekommen waren.  

Ich besuche Pessoa. Er ist einfach GROSSartig.

Lissabon, 27. - 30. Juni 2017
Wie die Seefahrer in den vergangenen Jahrhunderten fahren wir unter Segeln den breiten Tejo hinauf an Belem vorbei nach Lissabon. Das Wasser ist wunderbar hell und grün und leicht wellig. Der Tag sonnig und frisch. Einfach herrlich. Das ist doch was Anderes, als mit dem Flugzeug (in 2,5 Std vom HH) hierher zu kommen. Unter der langen Brücke hindurch steuern wir bei 6 Beaufort die Marina an. Vor der Einfahrt muss ich über Funk bitten, dass die davor liegende Fußgängerbrücke geöffnet wird, Kanal 68. Nach 9 Minuten können wir passieren und suchen uns einen schönen Platz an einem Fingersteg. Nach der aufwändigen Anmeldung beim Hafenmeister (wieviel Maste hat das Boot usw) wollen wir in die Stadt, damit Hartmut endlich mal wieder einen anständigen Eisbecher essen kann. Die Marina liegt sehr nah an der Innenstadt, nur einige Stationen mit der alten Tram. Tatsächlich findet sich ein Italiener mit richtig gutem Eis am schönsten Platz überhaupt. So sitzen wir ganz glücklich in der Sonne und beobachten, was die anderen Menschen so machen. 
Jetzt sind wir den dritten Tag hier, gestern hatten wir 66. Geburtstag, den wir abends bei einem Italiener (den mit mit dem Eis) am Praca do Comercio mit einer guten Flasche Rotwein vom Tejo gefeiert haben. 
Vielen Dank für die vielen lieben Emails und Messages!!!! Wir haben uns riesig gefreut, dass Ihr an uns denkt, obwohl wir so lange so weit weg sind. Schluchz! 
Wie die Eingeweihten wissen, ist das ja auch der 40. Jahrestag unseres Zusammenziehens. Hochzeitstag…
Vorgestern haben wir uns Torre de Belem und das Denkmal der Entdecker angeschaut. Geschmackssache. 
Wenn man Eroberer mag, dann gefällt einem sicher auch ein Denkmal aus der Zeit des portugiesischen Diktators Salazar. 
Heute müssen wir erst einmal Lebensmittel einkaufen und dann wollen wir Fernando Pessao, einem bedeutenden Dichter und Schriftsteller, der leider aber schon 1935 gestorben ist, treffen. Ein Mann mit einer ausgeprägten Phantasie und anarchistischen Vorstellungen. Er hat Heteronyme entwickelt, diese stehen für verschiedene fiktive Autoren mit eigenen Biographien, eigenen Schreibstilen, Themen, Motiven und philosophischen Kontexten. Mangels anderer interessanter Menschen hat er sich so Gesprächs- und Lebenspartner erschaffen.
Abstimmung heute im Bundestag EHE FÜR ALLE: 393 dafür, 226 dagegen. Gute Entscheidung.





Wir sind in Lissabon
Liebe Anne*.                                       24. Juni 2017.      *der Name wurde von mir geändert

vielen Dank für Deine liebe Email. Die Biskaya liegt gefühlt schon weit weg für uns. Natürlich freuen wir uns, dass Du stolz auf uns bist, dass wir die Biskaya "bezwungen" haben. Dir und vielen anderen FreundInnen verdanken wir es, dass wir so weit gekommen sind.  
Von Porto (was eine tolle Stadt) nach Figueira da Foz mussten wir leider den Motor anstellen. Gestern haben wir nach einem schönen langen Tag (mal wieder richtig viel gesegelt) hier in Peniche angelegt. 
Abgesehen vom schönen Segeln war es ein großer Spaß, dass uns viele Delfine auf unserem Weg über lange Zeit begleitet haben. Sie spielten um unser Boot herum und tauchten unten durch. Diese Tiere haben ja eine unheimliche Dynamik!

Peniche: Ein Fischereihafen, der durch die vielen Fischerboote, die den ganzen Tag rein- und rausdüsen, bestimmt wird. Hier ist eine Festung, die 1570 erbaut wurde, in der während der Salazardiktatur politische Gefangene gesessen haben. 
Einiges an Tourimus ist hier, das kommt durch die hier so hohen Brandungswellen und einer sehr malerischen vorgelagerten Insel namens Belengas. Unglaublich anzusehen sind die hohen dunklen Klippen. Davor gab es die bei uns normalerweise nicht so beliebten Kreuzseen, gestern allerdings war das harmlos.
Die nächten Tage geht es weiter nach Cascais und dann nur noch 12 Seemeilen, dann erreichen wir Lissabon. 
Die Fotos sind nicht von mir.





Porto (Portugal) 18.06.2017 
Marina Douro
Hier im Hafen: "Don't worry be happy" , ein Segelboot an Steuerbord, gegenüber "Be Happy", das hätte es gar nicht gebraucht. Wir sind auch so sehr glücklich, in Porto zu sein. Übrigens: Es fühlt sich so weit weg an von Kirchhatten. Dabei kann man in ein paar Stunden in Bremen sein mit dem Flugzeug. Nein, das haben wir nicht vor. Es geht für uns auf diese Weise immer weiter entlang an der portugiesischen Küste und dann wieder an der spanischen, immer auf der Malsehnwieweitwirkommen-Route. Wir sind nicht die einzigen Segler hier, die es so halten. Ertan, der türkische Engländer sagt: I don't have a timetable. Frauke und Andreas meinen: Wir haben keine Eile. Und die beiden Holländer: Wir fahren Richtung Mittelmeer, mehr wissen wir noch nicht. In Baiona haben wir die 20 Boote von der ARC getroffen, da sind wir froh, dass wir nicht mit denen im Konvoi von England aus die Biskaya gequert haben. Die meisten Boote sind viel länger als wir. Nein, nicht deswegen, wegen unserer Bootslänge. Da sitzen eben ganz andere Leute auf den größeren Schiffen. Kaum angelegt, schon Party. WikiWiki. 
Ich sage Euch, je südlicher wir kommen, desto mehr schrumpelt unser Schiff. In der Ostsee waren wir manchmal ganz schön groß, das ist vorbei. Die meisten Boote hier sind mehr als einen Meter länger. Unser Boot ist übrigens das Beste von allen, klar, oder? 
Ertan hat sich uns ausgeguckt, er ist, scheint so, lieber gelegentlich mit Leuten zusammen, als immer allein auf seinem Boot, alle paar Tage abends zusammen essen gehen oder lecker an Bord kochen, das mag er. Er ist sehr großzügig und sehr freundlich. Frauke und Andreas versuchen uns einzuholen, schwierig, wenn man alle 4 Wochen für 14 Tage zur Pflege der Mutter nach Hause muss. Dafür haben sie den Vorteil, wir können sie über unsere Route und Häfen informieren. 

Die Luft & Liebe ist gut zu uns, meistens alles in Ordnung, es ist so ein tolles Leben an Bord. Derzeit sollen hier 35 Grad sein, Davon merken nur was, wenn wir in die Stadt gehen, was wir gleich machen werden. In Viana, wo wir gestern waren, durften wir ein tolles mittelaltertliches Fest erleben mit Theateraufführung um 12 Uhr nachts. Heute also Porto, eine alte Stadt mit großer Seefahrertradition, für uns natürlich sehr interessant. Ich lade bei Gelegenheit Fotos hoch, im Moment habe ich kein ausreichendes Internet. 
Von Muxia nach Muros
Wenn Hartmut innerhalb einer halben Stunde drei mal gesagt hat: "Christa, das ist doch so ein richtig schöner Segeltag, nee?" dann muss das so ein Tag wie der Sonntag sein, an dem wir von Muxia losgesegelt sind so um 8 Uhr am Morgen. Alles passt, der Wind treibt uns mit dem Blister und anfangs so um 10 Knoten herum in Richtung Muros an der Costa da Muerte entlang und dann später vorbei am Cap Finisterre. Die Wellen mit prognostizierten 2 Metern sind durch die Länge angenehm zu fahren. Die Sonne scheint und Hartmut öffnet das Bimini. Ich kann mich in der Achterkabine etwas zum Dösen hinlegen. während Hartmut (3 Segler - eine Regatta) seine Ehre und sein seglerisches Knowhow daran setzt, die anderen nicht an uns vorbei zu lassen. Der Holländer hinter uns schafft es nicht, uns zu überholen. So segeln wir hintereinander die 42 Seemeilen an dieser herrlichen Küste entlang. Nachmittags wird der Wind um einiges stärker, wie das wohl oft hier ist an der Küste. Noch bis tief in die Bucht - Ria da Muros - hinein, bis kurz vor dem Hafen, gelingt es uns, ohne Motor voranzukommen.  Die Einfahrt zum Hafen ist leicht zu finden und es sind genügend Liegeplätze vorhanden. Der Holländer kommt ganz kurz nach uns auch rein und ich laufe schnell hin, um ihm beim Anlegen zu assistieren. "Christa, das war doch ein richtig schöner Tag!" ja, war es!!!!

Und heute ein richtig deutsches Frühstück mit Ausblick

Muxia - ein magischer Ort?


Hier ist also das Ende des Camino Real, des Jakobswegs. Wenn es die vielen Wanderer aus vielen Ländern hier nicht geben würde, wäre der Ort sicher total ausgestorben. So bevölkern diese Menschen in ihren Wanderklamotten und mit ihren Rucksäcken die wenigen Restaurants und Bars am Hafen. Viele tragen die Jakobsmuschel als Zeichen am Hut, an der Jacke. 
In der Marina ist Totentanz. Nichts los, wir sind die einzigen Segler hier. Deshalb ist es auch so wunderbar ruhig. 

Man nennt diesen Küstenabschnitt auch die Costa da Muerte, die Todesküste. Ein Name, der für viele Tiere im Jahr 2002 zur bitteren, öligen Realität geworden ist. Der Öltanker PRESTIGE ist vor der Küste auseinander gebrochen und gesunken. 70.000 giftiges Schweröl hat von da an das Leben der Tiere und Menschen bestimmt. Muxia und alle Strände und die Küsten hier waren voll mit schwarzem giftigem Öl, die Magie dieses Ortes dahin. 




Nun sind 15 Jahre vergangen und man sieht auf dem ersten Blick nichts mehr. Die Promenade und die Häuser sind aufgehübscht, es ist ein neuer Yachthafen vorhanden. 
Oben bei der Kirche am Ende des Jacobswegs steht ein Mahnmal, um an dieses Unglück zu erinnern. Und viele der Wanderer werden von dem schrecklichen Schicksal dieses Ortes nichts wissen. 
Für uns beeindruckend, dass wir schon das zweite Mal auf unserem Weg solch ein Tankerunglück wahrnehmen, das erste Mal vor der bretonischen Küste im Chenab du Four, die AMOCO CADIZ 1978 mit 223.000 t Rohöl. 
Muxia, was ein schöner Platz!








La Coruna Mai 2017







Biskaya-Überquerung

Frankreich, Camaret-sur-Mer, Mittwoch, 17.05. 6:52 Uhr Abfahrt
Spanien, A Coruna, Freitag, 19.05. 14:17 Uhr Ankunft

Im Vorwege haben wir natürlich viele Törnberichte über die Biskaya gelesen. Eigentlich waren das fast alles Gruselgeschichten (es soll eines der härtesten Seegebiete überhaupt sein). So gab es Tage, da dachte ich, es wäre besser, wieder in die Ostsee zurück zu segeln. Aber als wir in Camaret auf eine Prognose für ein segelbares Wetterfenster warteten, trafen wir den Dänen Karsten Carstensen, der es mit seinem kleinerem Schiff trotz Motorschaden geschafft hatte, mit guter Laune diese Strecke hinter sich zu bringen. Das war dann der Anstoß.

Am Dienstag kam eine halbwegs gute Prognose durch „Wetterwelt“ (Böen nur bis 7Bft und Wellen nur bis 2,50m), da mussten wir uns den Schubs geben, sonst wären wir noch ewig in diesem schönen Hafen liegen geblieben. Bestens ausgerüstet, alle Tanks aufgefüllt, alle Schrauben nochmal angezogen, alle Leinen kontrolliert und mit vorgekochten leichten Mahlzeiten haben wir uns also morgens um kurz vor sieben auf den Weg gemacht. 
Ja, dieTage und Nächte waren unangenehm, anfangs dichter Nebel, einen Tag viel Regen, Wind bis 35 Knoten, Kälte, Wellen, angeblich nur 2,50 m hoch. Wir glauben, da waren doppelt so hohe dabei, für uns waren das jedenfalls Wellenmonster. Die Nächte waren manchmal unter den Wolken so dunkel, dass man nicht genau wußte, wo ist oben und wo ist unten. Bestimmend war das Gefühl, man ist in einer Waschmaschinentrommel, nur dass man hinterher nicht sauber ist, im Gegenteil. - Man klammert sich an einer Stelle im Cockpit fest und schon gehts wieder entgegengesetzt. Blaue Flecken schmücken die/den Biskaya-SeglerIn. Wird den Socken eigentlich auch schlecht im Waschgang? Das Ganze lässt sich auch bei bestem Willen nicht als Freizeitspaß bezeichnen. Drei Tage und zwei Nächte kein Essen, kein Trinken und keinen Sex. 

Hoch am Wind (der Wind kommt dann ziemlich von vorne) segelten wir in unserem ruppig schaukelndem Schiff die 350 Seemeilen ab. Die Fischerboote, deren unvorhersehbaren Weg wir kreuzten, machten uns das Leben auch nicht leichter. Jetzt, im Rückblick, wundere ich mich, dass es mir eigentlich halbwegs gut gegangen ist. Wir Beide haben es als Crew wunderbar hingekriegt, im gemeinsamen Durchhalten sind wir ja Weltmeister. Unser Schiff, eine echte „FILMLING 117", hat einen fantastischen Job gemacht. Die Belastungen für alle Beschläge sind schon enorm (so wie beim Verbrauchertest ein Hammer 60Std auf dieselbe Stelle haut). 

Als wir in A Coruna in den Hafen einfuhren, waren wir einfach nur froh, dass es endlich vorbei war. 
Und jetzt sind wir doch ein wenig stolz, dass wir es geschafft haben. 


Unsere Empfehlung 



Der standfeste und magensäurefeste Gummieimer von SVB zu 14,95 E, ein unverzichtbarer Ausrüstungsgegenstand für die Biskaya im Cockpit.
Camaret-sur-Mer, 10. Mai
Ich habs ja eigentlich vor ein paar Jahren nicht geglaubt, dass wir es bis nach Camaret schaffen mit dem Segelboot. Und jetzt liegen wir hier am Steg und freuen uns darüber. - Die Bretagne ist schon eine windige Angelegenheit. Den berüchtigten Chenal du Four haben wir bei besten Wetter erlebt. Jetzt erledigen wir noch das eine und andere und bereiten die Fahrt durch die Biskaya nach A Coruna vor. Es liegen hier ne Menge interessante Boote, die auch auf ihren Absprung warten. Alle ein ganzes Stück länger als wir. Wahrscheinlich beobachten sie alle ihre Wetterdienste. Und, so wie ich, studieren die Seekarten und zeichnen die Route ein. Auf Plotter, Ipad, Garmin und Papierkarte. Das ist doch genug Sicherheit oder? Gestern haben wir uns mit unserem Satellitentelefon beschäftigt. Auch nicht so einfach.  Aber wichtig für uns, dann können wir in Zukunft täglich die Wetterdaten unabhängig vom Internet empfangen. - Camaret ist schön, wie bisher alle Plätze, an denen wir in der Bretagne waren. Wir freuen uns auf Galizien..


Roscoff, 30. April 
Immerhin liegen wir wieder im Wasser im Hafen. Nachdem wir uns aufgebockt 4 Tage mit einigen Reparaturen und dem Antifouling beschäftigt haben, werden wir hier jetzt noch ein paar Tage abhängen und uns dann Richtung Camaret (bei Brest) aufmachen. Das Wetter ist nicht so prickelnd, auch wenn es gelegentlich sonnig ist. Ohne dicke Jacke geht es nicht. Roscoff mögen wir ja nun wirklich gerne und müssen nicht traurig sein, auch deswegen, weil die Tiden im Moment zeitlich ungünstig liegen. Mitten in der Nacht losfahren ist jetzt nicht so attraktiv.