Sassnitz - Glowe - Kloster (Hiddensee) 24. September 2015
In Sassnitz haben wir uns nach einem netten Abend von Herrn G. mit seiner schönen VILM verabschieden müssen, in Glowe haben G. und G. morgens ihren Kurs auf Barth genommen. Wir haben nach einem windigen Tag Kloster und die neue Marina erreicht. Bestes Wetter ist hier, idyllische und ruhige Umgebung. Heute morgen nach einem gemeinsamen Frühstück sind dann auch noch M. und C. aufgebrochen, wir hoffen, sie in Barth wieder zu treffen, immerhin haben wir uns auf der Strecke von Borgholm (Öland) bis hierher nicht aus den Augen verloren.
Langsam geht unser Törn dem Ende entgegen, wir wollen aber noch die schönen halbwegs warmen Tage geniessen.
Unser nächstes Ziel wird dann voraussichtlich Mitte der kommenden Woche die RamminWerft in Barth sein. Dort müssen noch einige Arbeiten vorgenommen werden, bevor wir das Boot ins Winterlager nach Lauterbach bringen.
LUFT & LIEBE vor Kap Arkona 
Danke, Mandy, für das tolle Foto!
Sassnitz 22. Sept. 2015
Wir sind wieder in deutschen Gefilden. Spätestens seit heute wissen wir das genau, denn heute morgen kam der DEUTSCHE ZOLL an den Steg hier in Sassnitz und hat alle, die aus einem Drittland (Dänemark!!!!!) kommen, kontrollieren wollen. Hallo, wir sind drei Segelboote, die von Bornholm kommen! Was sollten wir schmuggeln? Tonnenweise Kaffee? Tausende Zigaretten? Schwarzafrikaner? Ne syrische Familie?
Das Beste war noch, dass wir ein Fornular ausfüllen mussten, hinter dem ein Blaupapier zum Durchschreiben lag! Wie lange ist die Einführung der Durchschreibesätze her? 20 oder 30 Jahre?
Also, die LUFT & LIEBE hat jetzt ganz legal einklariert in Deutschland. Danke, ich bin wieder zuhause in Dummdeutschland.
Überhaupt ist es hier in Sassnitz alles ganz anders, z. B. wenn man beim Hafenmeister beim Bezahlen die Liegeplatznummer nicht weiß, darf man gleich wieder zum Steg zurücktraben. Es liegen hier mal gerade 8 Segelboote! In Schweden ist alles so locker, was ist nur mit den Deutschen los? Irgendwie macht es keinen Spaß.
Heute abend machen wir bei uns an Bord ne kleine Segler-Saisonabschlussparty:
M. und C., die beiden, mit denen wir gestern im 'Convoy' von Rönne nach Sassnitz gesegelt sind, mit Herrn G., der mit seiner schönen VILM gleich gegenüber am Steg liegt und auf jeden Fall mit G. und G., das Paar, das wir in Barth kennengelernt haben.
Hatte ich schon erwähnt, dass der 50 Seemeilentörn von Bornholm nach Sassnitz wirklich klasse war. Wir sind nur so dahingeflogen, der Wind war unser Freund, die Wellen hatten gelegentlich vergessen, was Freundschaft bedeutet. Es war mit der schönste Tag unseres diesjährigen Törns.

Simrishamn 13 Sept 2015

13. September 2015 SIMRISHAMN

Seit ein paar Tagen liegen wir hier in Simrishamn. Es hätte uns schlechter erwischen können. Seitdem wir also von Utklippan mit Genacker und reichlich Welle hierher gesegelt sind, haben wir uns tatsächlich nicht mehr weiter bewegen können und wollen. Es gab ein einziges kleines Zeitfenster, aber da sind wir lieber zum Frühstücken gegangen. Jetzt bewundern wir jeden Tag, wie hoch die Wellen sind und beobachten die Windentwicklung. Weit über 30 Knoten hatten wir, im Schnitt sind es zwischen 20 und 30 Knoten. Wir habens ja nicht eilig, und Simrishamn ist ein kleines nettes Städtchen. Hier im Hafen liegen wieder einige andere Segelboote, die nicht raus fahren, unter anderem auch eine VILM Ketch aus Göteborg, die wir schon einmal getroffen haben. Alle haben sich eingebunkert und verlassen ihr Boot gelegentlich, um die Leinen zu kontrollieren. Hafengebühren können wir nicht bezahlen, der Hafenmeister meint, es sei jetzt kostenlos, weil ja der Automat kaputt ist. Dafür gibt es aber auch keinen Dusche. Macht nichts. 

Oben im Video seht Ihr an einem auslaufenden Fischerboot, wie stark der Wellengang ist.

Fischerboot verlässt den Hafen

9. September 2015 UTKLIPPAN, 21.15 Uhr

Dunkel und windig ist es draußen, also natürlich: außerhalb unseres Schiffes.
Wir haben auf der Insel Utklippan festgemacht, sie liegt allein mitten im Meer und ist die südlichste Insel Schwedens, südlich von Karlskrona. 
Heute vormittag, so um 11 Uhr haben wir den netten kleinen Kristianopel im Kalmarsund verlassen.
Die 27 Seemeilen bis Utklippan hatten wir achterlichen (d.h. von hinten) Wind und sind Schmetterling (wie der Segler hier vor uns) gefahren. Das war schönes Segeln mit bis zu 7 Knoten Geschwindigkeit.


Es ist einsam hier auf Utklippan, denn eigentlich ist dieses nur ein Nothafen für Fischer. Insgesamt liegen hier über Nacht aber doch 4 Segelboote, 3 deutsche und ein Schwede. Das ist schon ganz angenehm, denn so ganz allein könnte es einem schon unheimlich werden, der Wind pfeifft und heult in den Wanten.
Was ein Wahnsinn, wir haben hier Internet....
Morgen werden wir weiter nach Simrisham segeln. Wr wollen noch weiter nach Kopenhagen, am Sonntag wird es wohl viel Wind geben, sagt WETTERWELT, der Wettervorhersagedienst, der uns täglich mit Daten versorgt. Da müssen wir uns ein wenig beeilen. 

Utklippan
Hilfe, mein Boot sinkt…
wir waren heute morgen gerade eben mit dem Frühstück fertig, da klopft ein Deutscher hektisch an unser Boot und bittet um Beistand.
Es regnet in Strömen und so stürzen wir uns erst einmal ganz schnell in die Regenklamotten, um dann zu unserem Stegnachbarn zu laufen, der erst gerade festgemacht hat und dabei ist, in Hektik die wichtigsten Sachen in Taschen gestopft auf den Steg zu schmeißen. Er ist mit seinem Motorboot gegen einen Stein gefahren, sagt er, und hat tatsächlich schon richtig viel Seewasser in der Heckkabine. Er ist der Meinung, sein Boot versinkt gleich im Hafenbecken. Ich laufe los, um den Hafenmeister zu suchen oder irgendjemand anderen, der das Boot aus dem Wasser heben kann. Hartmut kümmert sich währenddessen darum, das Wasser abzupumpen. Keiner von den anderen Booten hat ne gute mobile Wasserpumpe dabei. So beginnt Hartmut zusammen mit dem etwas nervösen Bootseigner die Kabine mit Eimern leerzuschaufeln. Das gelingt auch so halbwegs, jedenfalls sinkt das Schiff nicht weiter. Hartmut hat sich bis auf Unterhose und T-Shirt ausgezogen und steht bis über die Knie im Wasser in der Heckkabine. Mittlerweile ist der Hafenmeister gekommen und ruft telefonisch die Seenotrettungswache herbei. Die netten Herren hatten sich wahrscheinlich gerade auf einen gemütlichen Sonntagvormittag eingestellt. Jedenfalls kommen sie eine halbe Stunde später tatsächlich mit 2 Power-Motorbooten angedüst und haben einen schönen dicken Schlauch mit einer tüchtigen Pumpe dabei. So bringt das was mit dem Pumpen. Jetzt sind wir schon mindestens 15 potentielle Helfer auf dem Steg. Ich denke, weils ja weiter heftig regnet, bring mal die Sachen von dem jetzt nicht mehr sinkenden Bootsnachbarn auf unser Boot ins Trockene.  
Wir sind ja in Kalmar im Hafen. Gegenüber auf der anderen Hafenseite ist ein Kran. Mit Hilfe der freundlichen Seenotrettungsherren wird das Motorboot zur anderen Seite geschleppt und der freundliche Schwede am Kran zieht das Boot aus dem Wasser und da hängt es jetzt, bis morgen geklärt wird, wie es weiter geht. Aber das ist dann nicht mehr unsere Angelegenheit.  




Wetter- & Windvorhersage für KALMAR


Von Bornholm nach Kalmar am 03. Sept. 2015



Raus aus den Schären - Abwettern in Kalmar

Wir werden wohl so einige Tage in Kalmar bleiben, es gibt bis Montag zuviel Wind und zu hohe Wellen (und womöglich auch Regen) für unseren Geschmack. Durch diesen Sund zwischen Festland und der Insel Öland zieht es gerne mal wie eine Düse.
Kalmar ist ein liebenswerter Ort, den wir mittlerweile ganz gut kennen. Das Zentrum ist nur ein paar Schritte entfernt.
Es haben sich hier im "Gästhamn" so einige deutsche und niederländische SeglerInnen eingefunden, die hier abwettern wollen. Die meisten sind ältere Leute, die auch die Zeit haben, nur dann zu segeln, wenns kein mieses Wetter gibt. 'Das muss ich mir nicht antun' sagen sie dann und wir nicken dazu. Nach ein paar Tagen verschwinden dann die ersten, die vielleicht nur einen Hafen weiterfahren.
Ich werde im Hafenservicegebäude noch einmal eine oder zwei Waschmaschinen durchlaufen lassen, da gibts auch nen Trockner. Die haben da so wunderbare große Elektroluxwaschmaschinen, die in kurzer Zeiit toll waschen. Mittlerweile kann ich die schwedischen Bedienungsanleitungen auch so halbwegs begreifen. Anfangs habe ich mir mit nem Wörterbuch in der Hand die Beschreibungen übersetzt.
In den Hafengebühren ist auch Internet enthalten, für Fernsehen und Nachrichten reicht es aber nicht.
Fürs Bloggen und für Emails ist es perfekt.
So liegen wir mit unserer "Villa" Vilm sicher und komfortabel am Steg und faulenzen einfach rum, nachdem wir ein paar Tage richtig ran mussten beim Segeln.

Schären .. schroff und schön
1. September 2015 Figeholm
Gestern haben wir bei schönem Sonnenschein - aber wenig Wind - das für uns letzte Stück der Schären durchfahren. Teilweise eine kniffelige Strecke von Idö nach Figeholm, wer sie kennt, weiß wovon ich schreibe, totale Konzentration und immer alle Tonnen im Blick, sonst kracht man gegen Steine.
Ansonsten, es ist schade, dass wir die Schären jetzt verlassen. Es ist wunderschön still und einsam in den Buchten. Die Natur fasziniert uns.
Die Ferien sind vorbei, die Schweden müssen wieder arbeiten. Die Häfen schließen jetzt so  langsam, meistens sind wir ganz allein. Heute verbringen wir einen Tag in Figeholm, ein kleiner Hafen. Die ganze Nacht hat es geregnet, geblitzt und gedonnert und jetzt um 11 Uhr ist es zur Ruhe gekommen. Der Hafenmeister hat nur zwischen 18 und 19.30 Uhr geöffnet, er sitzt in seinem Büro auf einem alten Sofa und freut sich, dass noch jemand kommt. Alles ist hier bestens vorhanden, supersaubere Duschen und eine "Waschküche" mit Waschmaschine, Trockner und Bügelbrett. In 300 Meter befindet sich ein COOP, mit einem Bollerwagen vom Boatsklubb habe ich gestern den Einkauf für die nächsten Wochen zum Schiff transportiert. Unser nächstes Etappenziel ist Kalmar, da kennen wir uns aus, das ist dann das 3. Mal, dass wir dort im Hafen liegen. Wir haben die Hoffnung, dass wir morgen bei Westwind locker nach Bornholm kommen, um dann übermorgen Kalmar zu erreichen.