Dankeschön
Zuerst einmal das große Dankeschön an unsere Basisstation in Hamburg, an Birgit und Jens!
Und auch großen Dank an unsere Basisstation in Kirchhatten, an Manuela, Rosel, Konrad, Thomas und Tim, die sich um unsere Wohnhaus gekümmert haben und uns unterstützt haben, als fremde Menschen mit einem Brecheisen eine Tür zum Garten aufgestemmt haben, um in unserem Hause nach Schätzen zu suchen. Das muss insgesamt ein ziemlicher Frust gewesen sein, denn wir haben keine Bargeldmengen oder Goldklumpen eingelagert. Meine Kameraausrüstung ist zum Teil weg, Hartmut und mir fehlen jetzt so einige Dinge, die einem am Herzen liegen. Danke an unser beiden Gartenfrauen Birgit und Julia, eine Freude, nach Hause zu kommen und alles ist schön im Garten. Vielen vielen Dank an Helmut Risch, der uns den ganzen Winter über mit viel Geduld begleitet hat, um  unser Boot zu verbessern!!!!! Danke an die RamminWerft, speziell an Peter, der wirklich viel Gehirnschmalz in unser Boot gesteckt hat.  Danke an Heide und Gerald, bei denen wir, wenn wir in HH sind, immer übernachten dürfen. So viele schöne Gespräche mit Euch allen!
Eine schöne Zeit hatten wir mit Andrea, Sophie und Tim im Götakanal, für nächstes Jahr laden wir Euch wieder zu uns aufs Boot ein. Wir haben uns unterwegs mit der SY PALVE getroffen, die wir schon im letzten Jahr auf der Ostsee kennengelernt haben, Brit und Klaus, auf ein Wiedersehen beim Ostseestammtisch! Mit Mandy und Christopher wars richtig nett, wir sehen uns in Hamburg. Die vielen Begegnungen mit Menschen, die das Segeln auch so spannend machen.  Der so junge Einhandsegler Lars in Simrishamn,  der jetzt bald als Crewmitglied (Hand gegen Koje) den Atlantik überquert, Dorotea und Dirk mit ihrer Havarie in Kalmar, die beiden netten Schweden in Glommen, die uns am Motor geholfen haben, Gertraude und Günther, Gilbert usw usw.
Anfang Oktober
An einem völlig windlosen Tag (die Tage vorher und hinterher waren auch nicht anders) haben wir das schöne Kloster auf Hiddensee verlassen mit dem Ziel Barth. Ein unglaubliches Erlebnis, auf dem platten Wasser dahinzugleiten. Um uns herum gerade mal ein paar Hundert Schwäne, einige einsame Angler und sonst nur diese fantastische Natur vom Nationalpark Mecklenburg-Vorpommern.Vielleicht kann man das durch die Fotos nachempfinden.
Jetzt liegt unser Boot in Barth und wartet drauf, dass wir diese Woche kommen und (wenn alles funktioniert) es nach Lauterbach zur VILM-Werft segeln.



Blick nach Stralsund



Noch einmal große Wäsche in Kloster.
M und D verlassen Kloster.....
Sassnitz - Glowe - Kloster (Hiddensee) 24. September 2015
In Sassnitz haben wir uns nach einem netten Abend von Herrn G. mit seiner schönen VILM verabschieden müssen, in Glowe haben G. und G. morgens ihren Kurs auf Barth genommen. Wir haben nach einem windigen Tag Kloster und die neue Marina erreicht. Bestes Wetter ist hier, idyllische und ruhige Umgebung. Heute morgen nach einem gemeinsamen Frühstück sind dann auch noch M. und C. aufgebrochen, wir hoffen, sie in Barth wieder zu treffen, immerhin haben wir uns auf der Strecke von Borgholm (Öland) bis hierher nicht aus den Augen verloren.
Langsam geht unser Törn dem Ende entgegen, wir wollen aber noch die schönen halbwegs warmen Tage geniessen.
Unser nächstes Ziel wird dann voraussichtlich Mitte der kommenden Woche die RamminWerft in Barth sein. Dort müssen noch einige Arbeiten vorgenommen werden, bevor wir das Boot ins Winterlager nach Lauterbach bringen.
LUFT & LIEBE vor Kap Arkona 
Danke, Mandy, für das tolle Foto!
Sassnitz 22. Sept. 2015
Wir sind wieder in deutschen Gefilden. Spätestens seit heute wissen wir das genau, denn heute morgen kam der DEUTSCHE ZOLL an den Steg hier in Sassnitz und hat alle, die aus einem Drittland (Dänemark!!!!!) kommen, kontrollieren wollen. Hallo, wir sind drei Segelboote, die von Bornholm kommen! Was sollten wir schmuggeln? Tonnenweise Kaffee? Tausende Zigaretten? Schwarzafrikaner? Ne syrische Familie?
Das Beste war noch, dass wir ein Fornular ausfüllen mussten, hinter dem ein Blaupapier zum Durchschreiben lag! Wie lange ist die Einführung der Durchschreibesätze her? 20 oder 30 Jahre?
Also, die LUFT & LIEBE hat jetzt ganz legal einklariert in Deutschland. Danke, ich bin wieder zuhause in Dummdeutschland.
Überhaupt ist es hier in Sassnitz alles ganz anders, z. B. wenn man beim Hafenmeister beim Bezahlen die Liegeplatznummer nicht weiß, darf man gleich wieder zum Steg zurücktraben. Es liegen hier mal gerade 8 Segelboote! In Schweden ist alles so locker, was ist nur mit den Deutschen los? Irgendwie macht es keinen Spaß.
Heute abend machen wir bei uns an Bord ne kleine Segler-Saisonabschlussparty:
M. und C., die beiden, mit denen wir gestern im 'Convoy' von Rönne nach Sassnitz gesegelt sind, mit Herrn G., der mit seiner schönen VILM gleich gegenüber am Steg liegt und auf jeden Fall mit G. und G., das Paar, das wir in Barth kennengelernt haben.
Hatte ich schon erwähnt, dass der 50 Seemeilentörn von Bornholm nach Sassnitz wirklich klasse war. Wir sind nur so dahingeflogen, der Wind war unser Freund, die Wellen hatten gelegentlich vergessen, was Freundschaft bedeutet. Es war mit der schönste Tag unseres diesjährigen Törns.

Simrishamn 13 Sept 2015

13. September 2015 SIMRISHAMN

Seit ein paar Tagen liegen wir hier in Simrishamn. Es hätte uns schlechter erwischen können. Seitdem wir also von Utklippan mit Genacker und reichlich Welle hierher gesegelt sind, haben wir uns tatsächlich nicht mehr weiter bewegen können und wollen. Es gab ein einziges kleines Zeitfenster, aber da sind wir lieber zum Frühstücken gegangen. Jetzt bewundern wir jeden Tag, wie hoch die Wellen sind und beobachten die Windentwicklung. Weit über 30 Knoten hatten wir, im Schnitt sind es zwischen 20 und 30 Knoten. Wir habens ja nicht eilig, und Simrishamn ist ein kleines nettes Städtchen. Hier im Hafen liegen wieder einige andere Segelboote, die nicht raus fahren, unter anderem auch eine VILM Ketch aus Göteborg, die wir schon einmal getroffen haben. Alle haben sich eingebunkert und verlassen ihr Boot gelegentlich, um die Leinen zu kontrollieren. Hafengebühren können wir nicht bezahlen, der Hafenmeister meint, es sei jetzt kostenlos, weil ja der Automat kaputt ist. Dafür gibt es aber auch keinen Dusche. Macht nichts. 

Oben im Video seht Ihr an einem auslaufenden Fischerboot, wie stark der Wellengang ist.

Fischerboot verlässt den Hafen

9. September 2015 UTKLIPPAN, 21.15 Uhr

Dunkel und windig ist es draußen, also natürlich: außerhalb unseres Schiffes.
Wir haben auf der Insel Utklippan festgemacht, sie liegt allein mitten im Meer und ist die südlichste Insel Schwedens, südlich von Karlskrona. 
Heute vormittag, so um 11 Uhr haben wir den netten kleinen Kristianopel im Kalmarsund verlassen.
Die 27 Seemeilen bis Utklippan hatten wir achterlichen (d.h. von hinten) Wind und sind Schmetterling (wie der Segler hier vor uns) gefahren. Das war schönes Segeln mit bis zu 7 Knoten Geschwindigkeit.


Es ist einsam hier auf Utklippan, denn eigentlich ist dieses nur ein Nothafen für Fischer. Insgesamt liegen hier über Nacht aber doch 4 Segelboote, 3 deutsche und ein Schwede. Das ist schon ganz angenehm, denn so ganz allein könnte es einem schon unheimlich werden, der Wind pfeifft und heult in den Wanten.
Was ein Wahnsinn, wir haben hier Internet....
Morgen werden wir weiter nach Simrisham segeln. Wr wollen noch weiter nach Kopenhagen, am Sonntag wird es wohl viel Wind geben, sagt WETTERWELT, der Wettervorhersagedienst, der uns täglich mit Daten versorgt. Da müssen wir uns ein wenig beeilen. 

Utklippan
Hilfe, mein Boot sinkt…
wir waren heute morgen gerade eben mit dem Frühstück fertig, da klopft ein Deutscher hektisch an unser Boot und bittet um Beistand.
Es regnet in Strömen und so stürzen wir uns erst einmal ganz schnell in die Regenklamotten, um dann zu unserem Stegnachbarn zu laufen, der erst gerade festgemacht hat und dabei ist, in Hektik die wichtigsten Sachen in Taschen gestopft auf den Steg zu schmeißen. Er ist mit seinem Motorboot gegen einen Stein gefahren, sagt er, und hat tatsächlich schon richtig viel Seewasser in der Heckkabine. Er ist der Meinung, sein Boot versinkt gleich im Hafenbecken. Ich laufe los, um den Hafenmeister zu suchen oder irgendjemand anderen, der das Boot aus dem Wasser heben kann. Hartmut kümmert sich währenddessen darum, das Wasser abzupumpen. Keiner von den anderen Booten hat ne gute mobile Wasserpumpe dabei. So beginnt Hartmut zusammen mit dem etwas nervösen Bootseigner die Kabine mit Eimern leerzuschaufeln. Das gelingt auch so halbwegs, jedenfalls sinkt das Schiff nicht weiter. Hartmut hat sich bis auf Unterhose und T-Shirt ausgezogen und steht bis über die Knie im Wasser in der Heckkabine. Mittlerweile ist der Hafenmeister gekommen und ruft telefonisch die Seenotrettungswache herbei. Die netten Herren hatten sich wahrscheinlich gerade auf einen gemütlichen Sonntagvormittag eingestellt. Jedenfalls kommen sie eine halbe Stunde später tatsächlich mit 2 Power-Motorbooten angedüst und haben einen schönen dicken Schlauch mit einer tüchtigen Pumpe dabei. So bringt das was mit dem Pumpen. Jetzt sind wir schon mindestens 15 potentielle Helfer auf dem Steg. Ich denke, weils ja weiter heftig regnet, bring mal die Sachen von dem jetzt nicht mehr sinkenden Bootsnachbarn auf unser Boot ins Trockene.  
Wir sind ja in Kalmar im Hafen. Gegenüber auf der anderen Hafenseite ist ein Kran. Mit Hilfe der freundlichen Seenotrettungsherren wird das Motorboot zur anderen Seite geschleppt und der freundliche Schwede am Kran zieht das Boot aus dem Wasser und da hängt es jetzt, bis morgen geklärt wird, wie es weiter geht. Aber das ist dann nicht mehr unsere Angelegenheit.  




Wetter- & Windvorhersage für KALMAR


Von Bornholm nach Kalmar am 03. Sept. 2015



Raus aus den Schären - Abwettern in Kalmar

Wir werden wohl so einige Tage in Kalmar bleiben, es gibt bis Montag zuviel Wind und zu hohe Wellen (und womöglich auch Regen) für unseren Geschmack. Durch diesen Sund zwischen Festland und der Insel Öland zieht es gerne mal wie eine Düse.
Kalmar ist ein liebenswerter Ort, den wir mittlerweile ganz gut kennen. Das Zentrum ist nur ein paar Schritte entfernt.
Es haben sich hier im "Gästhamn" so einige deutsche und niederländische SeglerInnen eingefunden, die hier abwettern wollen. Die meisten sind ältere Leute, die auch die Zeit haben, nur dann zu segeln, wenns kein mieses Wetter gibt. 'Das muss ich mir nicht antun' sagen sie dann und wir nicken dazu. Nach ein paar Tagen verschwinden dann die ersten, die vielleicht nur einen Hafen weiterfahren.
Ich werde im Hafenservicegebäude noch einmal eine oder zwei Waschmaschinen durchlaufen lassen, da gibts auch nen Trockner. Die haben da so wunderbare große Elektroluxwaschmaschinen, die in kurzer Zeiit toll waschen. Mittlerweile kann ich die schwedischen Bedienungsanleitungen auch so halbwegs begreifen. Anfangs habe ich mir mit nem Wörterbuch in der Hand die Beschreibungen übersetzt.
In den Hafengebühren ist auch Internet enthalten, für Fernsehen und Nachrichten reicht es aber nicht.
Fürs Bloggen und für Emails ist es perfekt.
So liegen wir mit unserer "Villa" Vilm sicher und komfortabel am Steg und faulenzen einfach rum, nachdem wir ein paar Tage richtig ran mussten beim Segeln.

Schären .. schroff und schön
1. September 2015 Figeholm
Gestern haben wir bei schönem Sonnenschein - aber wenig Wind - das für uns letzte Stück der Schären durchfahren. Teilweise eine kniffelige Strecke von Idö nach Figeholm, wer sie kennt, weiß wovon ich schreibe, totale Konzentration und immer alle Tonnen im Blick, sonst kracht man gegen Steine.
Ansonsten, es ist schade, dass wir die Schären jetzt verlassen. Es ist wunderschön still und einsam in den Buchten. Die Natur fasziniert uns.
Die Ferien sind vorbei, die Schweden müssen wieder arbeiten. Die Häfen schließen jetzt so  langsam, meistens sind wir ganz allein. Heute verbringen wir einen Tag in Figeholm, ein kleiner Hafen. Die ganze Nacht hat es geregnet, geblitzt und gedonnert und jetzt um 11 Uhr ist es zur Ruhe gekommen. Der Hafenmeister hat nur zwischen 18 und 19.30 Uhr geöffnet, er sitzt in seinem Büro auf einem alten Sofa und freut sich, dass noch jemand kommt. Alles ist hier bestens vorhanden, supersaubere Duschen und eine "Waschküche" mit Waschmaschine, Trockner und Bügelbrett. In 300 Meter befindet sich ein COOP, mit einem Bollerwagen vom Boatsklubb habe ich gestern den Einkauf für die nächsten Wochen zum Schiff transportiert. Unser nächstes Etappenziel ist Kalmar, da kennen wir uns aus, das ist dann das 3. Mal, dass wir dort im Hafen liegen. Wir haben die Hoffnung, dass wir morgen bei Westwind locker nach Bornholm kommen, um dann übermorgen Kalmar zu erreichen.





28. August 2015.  Ankerbucht nahe Västervik
Die Schären südlich von Stockholm haben wir vor 2 Jahren schon einmal durchfahren. Damals waren das für mich nur Steine und eine undurchschaubare Menge an grünen und roten Tonnen.
Jetzt ist es alles einfacher für uns, damals hatten wir außer den Papierseekarten nicht so einen modernen Navigationsplotter an Bord. Und man übt ja auch.
Von Norden nach Süden (oder umgekehrt) gibt es eine sehr gut betonnte Route. Im Handbuch finden sich wichtige Hinweise zu den Ankerplätzen und den Häfen.
Es ist hier ganz wunderbar für uns, die Buchten sind leer, kaum andere Boote unterwegs, da ja die Schweden keine Ferien mehr haben.
Der Wind führt uns mit max 5 Beaufort und derweil gibts viel Sonne. So gleiten wir zwischen den "Steinen" hindurch und entdecken immer schönere Ansichten... Und dramatische Sonnenuntergänge.


Ausgestattet mit einem schweren Anker und einer langen schweren Ankerkette trauen wir uns auch bei etwas stärkerem Wind in eine Bucht, um dort vor Anker zu gehen.
Leise dreht sich das Boot im Wind, wir wissen, der Anker sitzt fest.
Die Versorgungslage ist tadellos:
Lebensmittel eingekauft haben wir noch in Söderköping. Dank Windrad und Photovoltaik steht uns für mehrere Tage ausreichend Strom zur Verfügung für die Kühlung und den Computer.
In dieser Bucht bleiben wir jetzt ein paar Tage und dann gehts ganz langsam Richtung Kalmar.
Das tollste wäre, wenn jetzt auf einmal ein russisches U-Boot auftauchen würde. Die "verirren" sich gelegentlich in den Schären.








Göta- Kanal! Scheidungskanal?
Das Gerücht geht um, dass es ganz viele Beziehungen nach den 58 Schleusen (plus 6 anspruchsvolle im Trollhätankanal) des Göta-Kanals nicht mehr miteinander aushalten. Unsinn....
Das Schleusen ist anfangs schon anstrengend. Man balanciert auf den merkwürdigsten Brücken an den Schleusen mit den eigenen Festmacherleinen herum, je nachdem, ob es nach unten geht oder man hochgeschleust wird. Wir waren in den Schleusen in der Regel das einzige Boot, sodass wir die Gelegenheit hatten, uns ohne fremde Einwirkungen an das Schleusen zu gewöhnen. Für Manchen mag auch die Höhe, die man als Mensch an Land manchmal runterschauen muss, nicht bekommen.
Wir hatten es gut, den erstens hatten wir uns Verstärkung mitgenommen, die 3 Bungers, die sich alle ganz fantastisch am Schleusen beteiligt haben, inklusive Sophia, die bei Bedarf und auf Zuruf während der Schleusung immer den Motor an- oder ausstellte. Als die Fam Bunger uns in Berg verließ, dachte ich schon, o je, wie soll das jetzt gehen, aber auch zu zweit ist das alles kein Problem. 
Der zweite Trick ist der, ein/zwei Wochen vor Ende der Saison loszufahren. Da ist der große Teil der Boote schon durch. Ab 30. August stehen die Schleusenwärterinnen nicht mehr jederzeit zur Verfügung, es gibt dann ganz bestimmte Schleusenöffnungszeiten, an denen man dort erscheinen sollte. Zwischendurch hängt man sich dann irgendwo ab und schaut sich Land und Leute an. Ab 27. September geht dann gar nichts mehr. 
Dann hatten wir von Britt von der PALVE noch einen Supertipp für eine Extraleine bekommen, das hat auch sehr gut funktioniert.
Also: KEINE ANGST VORM GÖTAKANAL! 
Hallo Andrea, Sophia und Tim: Es war toll mit Euch!!!! 
Mit Klaus und Britt von der PALVE waren in Sjötorp verabredet. Wir haben uns wirklich gefreut, Euch zu sehen und wir werden Euch bestimmt dieses Jahr wieder treffen spätestens in Hamburg.

Liebe Besorgte und Interessierte,
ich hatte nun länger keine Lust auf Geklimper für den Blog. Jetzt sitze ich in der Plicht und will Euch mal aktualisieren.
Hier nun der Stand der Dinge:
Von Strömstad sind wir zurück nach Göteborg gesegelt, einige schöne Segeltage waren dabei.
In Göteborg haben wir in Langedråg angelegt, der königliche Yachtclub mit dem Hafenkontor im alten Leuchtturm. Wir sind in Vänersborg am Väners-See mit Andrea, Sophie und Tim verabredet, die 10 Tage bei uns und an Bord verbringen wollen.
Zwischen Göteborg und Vänersborg liegt der Trollhätan- Kanal, der auch von Frachtern genutzt wird. Mit 6 großen Schleusen, die mehr als 10 Meter hoch sind. Man fährt also durch die Tore unten rein und macht sich an den Leitern an der Seitenwand fest. Dann schließen die Tore und das Wasser beginnt, in die Schleuse reinzuströmen. Dadurch wird das Schiff hochgedrückt und wir müssen die Leine an der Leiter ein paar Stufen höher festmachen, sonst treiben wir von der Schleusenwand ab. Und so weiter, bis man oben ist. Anstrengend! Am nächsten Morgen habe ich jedenfalls Muskelkater. Natürlich gibt es auch einige Straßenbrücken, die extra für uns nach einer Funkanfrage von mir gehoben oder gedreht werden. Und oft sind wir das einzige Boot.
Überhaupt geht die Saison dem Ende entgegen und es sind nur noch wenige Boote unterwegs.
Gestern haben wir hier in Vänersborg einen Servicetag eingelegt, an dem wir das Boot gründlich geschruppt und die Bugkabine und den Salon für die drei Gäste vorbereitet haben.
Im Moment haben wir jedenfalls tolles Sommerwetter, die Sonne scheint ganz herrlich.



28. Juli 2015 Strömstad - kurz vor der Grenze zu Norwegen. 20 Uhr
Es regnet. Und es ist ziemlich reichlich kalt. Das Boot schaukelt reichlich, obwohl wir gut längsseits angebunden sind.
Wir haben einen tollen Segeltag hinter uns. Eigentlich war wenig Wind angesagt und tagsüber auch Regen. Es kam aber glücklicherweise erst einmal anders. Von Bovallstrand sind wir erst um 12 Uhr gestartet und dann durch diese fantastischen schwedischen Westschären gesegelt. Wind gabs ausreichend, in Böen mit 6 Beaufort, der Kurs war passend und so haben wir außer zum Anlegen den Motor nicht anstellen müssen. Es waren viele Segelboote unterwegs, vor allem auch Norweger. Es gibt auch Norweger, die brettern leidenschaftlich gerne mit monstergroßen Motorbooten an einem vorbei und freuen sich dann wahrscheinlich, dass unser Boot einen Tanz auf den Wellen erleben muss.









26. Juli 2015 Drei Tage in Ellös
Dort haben wir das schwedische sommerliche Leben auf dem Boot kennengelernt. Eingeklemmt zwischen den munteren Schweden und auch vielen Norwegern waren wir die einzigen Deutschen.
Und wir haben endlich mal den Umgang mit dem Grundgeschirr gelernt. Das funktioniert so: Man fährt mit dem Boot an den Steg heran und versucht die Leine, die dort herunterhängt, noch rechtzeitig zu ergreifen, bevor man an den Steg knallt. Diese Leine ist in einem unklaren Abstand (wahrscheinlich 10 - 15 Meter) an einem Betonklotz am Boden des Hafens festgemacht. Nun zieht man diese Leine nach Achtern zur Klampe und belegt sie dort. Vorne am Steg benutzen wir unsere üblichen schwarzen Leinen zum Festmachen. Das geht ganz wunderbar und ist viel einfacher, als wenn man einen Anker hinten ausbringen muss. Und es hält richtig gut. Wir hatten dann nämlich Starkwind und sind dort geblieben und haben wie alle anderen Segler regelmäßig den Kopf aus der Persenning gesteckt, um zu schauen, ob alles noch fest ist. Als Belohnung gab es einen fantastischen Sonnenuntergang.




22. Juli von Svanesund nach Ellös 26 SM in  6 Stunden bei Böen mit gut 6 Beaufort

Wir waren fleißig gestern, wie man sieht. Heute ist der Wind wieder viel stärker und ich habe dafür plädiert, hier zu bleiben und spazieren zu gehen. Außerdem können wir die Waschmaschine im Hafenservice benutzen und mal in Ruhe duschen. Zum Essen gibt es heute Lachs, den habe ich noch in Svanesund im HEMKÖP gekauft. Svanesund hat mir insofern gut gefallen, weil man da unter die normalen Schweden kommt, also fast kein Tourismus. Da wird man auf der Straße mit "Hey" gegrüsst!
Es ist mir auch wieder einmal aufgefallen, dass es dort nicht nur die blonden Schweden gibt, sondern Menschen vieler Nationalitäten zusammenwohnen. Ganz anders als bei uns zuhause.
Gestern Abend sind wir noch etwas herumgegangen und haben das Betriebsgelände von der berühmten Halberg-RassyWerft von außen gesehen. Am Zaun hängt ein Schild, sie haben Betriebsferien bis zum 7. August.  So ist das in Schweden: Ganze Fabriken, Behörden und Büros schließen in der Hauptferiensaison.



20. Juli 2015 Besser Rund Orust als Starkwind im Kattegat!
Nachdem wir in Göteborg bei einer VOLVO Werkstatt waren (mal wieder ein kleines, aber schnell behobenes Problem mit dem Motor), sind wir umgehend wieder in die Schären geflohen. Nun, so manches andere Segelboot wollte auch gerne dieses Wochenende hier verbringen. In Marstrand haben wir keinen Liegeplatz gefunden und sind nach Åstol weiter gefahren. Einfach ein ganz besonderer Ort mit einem unglaublich gepflegten Hafen. Eigentlich gehts hier nur um die Segler. Die Schweden haben Urlaub und Schulferien und man sollte denken, sie haben ja genug Platz in ihrem großen Land, stattdessen prummeln sie sich dicht an dicht in die Häfen. Kaum haben sie angelegt, holen sie den Grill raus und dann ziehen verführerische Düfte die Stege entlang. Wir haben diese familiäre Atmosphäre einige Tage genossen, weil es draußen mal wieder Starkwind gegeben hat.
Jetzt segeln wir einmal um Orust herum, die schwedische Insel, die bekannt ist für ihre tollen Segelbootwerften: Hallberg Rassy, Najad, Malö. Wenn wir herum sind, schauen wir mal.....
Heute haben wir in Svanesund angelegt, ein netter kleiner Hafen mit dem tollen Blick in den Sund.

Åstol

Åstol nachts

Svanesund

14.07.2015

Seit Helsingborg sind wir an ders schwedischen Westküste mit Segeln unterwegs.
Heute zB 40 SM von Glommen nach Vallda Sandö mit bis zu 7,5 Speed over Ground bei fast 20 Knoten Wind und Wellen, die das Schiff ganz schön schaukeln ließen. EIN RICHTIG SCHÖNER SEGELTAG.
Jetzt sind wir in diesem wunderschönen Yachthafen, Natur rundherum, ganz nah zu Göteburg.
Die Schweden kann man nur beneiden um die langen interessanten Küsten.
Morgen wollen wir weiterfahren nach Göteborg, schön früh lossegeln, damit wir auch wirklich ne Chance auf einen Platz im sündhaftteuren Stadthafen bekommen.





Traurig ist, dass sich ein paar Leute mit großer Brechstange Zutritt zu unserem Haus verschafft haben. Zwischen Samstag abend und Sonntag nachmittag. Sie haben die große Terrassentür aufgehebelt. Wenn wir dann im Oktober nachhause kommen, müssen wir wohl erst einmal unheimlich viel aufräumen. Sie haben alles aus den Schränken gerissen, Matrazen und Sofabezüge abgezogen, totales Chaos. Wir haben eigentlich nichts, was man uns klauen könnte. Kein Gold, kein Schmuck, keine Briefmarken, kein Picasso.








Ohne Worte
Montag, 6. Juli 2015 Helsingborg
Der Wind spielt sein Spiel mit uns, mal zu wenig zum Segeln und mal zu viel.
Von Lohme (Rügen) mussten wir mit Motor nach Skanör (Schweden) fahren, sonst wären wir nie von Rügen weg gekommen. In Skanör im Hafen wars sehr voll mit Booten. So gings dann am nächsten Morgen gleich weiter Richtung Norden unter der Öresundbrücke hindurch an Malmö und Kopenhagen vorbei nach Helsingborg. Hier liegen wir nun schön im Norre Hamnen außen am Steg. Und dabei wirds wohl noch ein paar Tage bleiben, es sei denn, das Wetter überlegt sich das noch mal anders, denn bei 6-8 Beaufort wollen wir uns eigentlich nicht raus ins Kattegat trauen.
Es gibt schlechtere Plätze, wo man abwettern kann.






01. Juli 2015.  Unser 4. Segeljahr hat begonnen.        
Viel später als ursprünglich geplant haben wir jetzt den Absprung geschafft,
sind von Barth nach Lauterbach gesegelt und wollen nun in Richtung Oslo reisen.
In Lauterbach haben wir im ganz kleinem Kreis (nur wir 2) unseren Geburtstag gefeiert, außerdem mit der Vilm-Werft abgemacht, dass wir dort Ende des Jahres ins Winterlager gehen. Danach sind wir nach Gager gesegelt. Hier hat uns jemand beim Festmachen geholfen, der die "LUFT & LIEBE" witzigerweise durch unseren Blog kennt. Morgen gehts weiter nach Lohme und von dort nach Norden, eventuell nach Ystad. Mal schauen, wohin uns der Wind treibt.
Ich werde mich bemühen, so wie letztes Jahr, regelmäßig Berichte zu veröffentlichen. Das hängt natürlich immer davon ab, ob wir Internet haben. Es hat mir viel Freude gemacht zu hören, wieviele Freunde diesen Blog gelesen haben. Das motiviert!
Was neu ist für uns in diesem Jahr: Wir sind unabhängiger vom Strom. Die Rammin-Werft in Barth hat einen beeindruckenden Geräteträger mit Windrad und Photovoltaik auf unser Heck gebaut. Jetzt können wir also auch mal längere Zeit vor Anker liegen ohne Sorgen um unsere Energieversorgung.
Auf dem Bild sieht man die äußere Veränderung. Aber auch innerlich hat sich ne Menge getan. Es hat ne Menge Umbauten für mehr Sicherheit gegeben. Beraten hat uns den Winter über Dr. Helmut Risch (Sachverständiger für Segelyachten), dem ich auf diesem Wege für die vielen vielen Treffen danken möchte.


Meer

Wenn man ans Meer kommt
soll man zu schweigen beginnen
bei den letzten Grashalmen
soll man den Faden verlieren

und den Salzschaum
und das scharfe Zischen des Windes
einatmen
und ausatmen
und wieder einatmen

Wenn man den Sand sägen hört
und das Schlurfen der kleinen Steine
in langen Wellen
soll man aufhören zu sollen
und nichts mehr wollen
nur Meer

Nur Meer 

- Erich Fried -

Seminartörn im Wattenmeer