28. August 2015.  Ankerbucht nahe Västervik
Die Schären südlich von Stockholm haben wir vor 2 Jahren schon einmal durchfahren. Damals waren das für mich nur Steine und eine undurchschaubare Menge an grünen und roten Tonnen.
Jetzt ist es alles einfacher für uns, damals hatten wir außer den Papierseekarten nicht so einen modernen Navigationsplotter an Bord. Und man übt ja auch.
Von Norden nach Süden (oder umgekehrt) gibt es eine sehr gut betonnte Route. Im Handbuch finden sich wichtige Hinweise zu den Ankerplätzen und den Häfen.
Es ist hier ganz wunderbar für uns, die Buchten sind leer, kaum andere Boote unterwegs, da ja die Schweden keine Ferien mehr haben.
Der Wind führt uns mit max 5 Beaufort und derweil gibts viel Sonne. So gleiten wir zwischen den "Steinen" hindurch und entdecken immer schönere Ansichten... Und dramatische Sonnenuntergänge.


Ausgestattet mit einem schweren Anker und einer langen schweren Ankerkette trauen wir uns auch bei etwas stärkerem Wind in eine Bucht, um dort vor Anker zu gehen.
Leise dreht sich das Boot im Wind, wir wissen, der Anker sitzt fest.
Die Versorgungslage ist tadellos:
Lebensmittel eingekauft haben wir noch in Söderköping. Dank Windrad und Photovoltaik steht uns für mehrere Tage ausreichend Strom zur Verfügung für die Kühlung und den Computer.
In dieser Bucht bleiben wir jetzt ein paar Tage und dann gehts ganz langsam Richtung Kalmar.
Das tollste wäre, wenn jetzt auf einmal ein russisches U-Boot auftauchen würde. Die "verirren" sich gelegentlich in den Schären.








Göta- Kanal! Scheidungskanal?
Das Gerücht geht um, dass es ganz viele Beziehungen nach den 58 Schleusen (plus 6 anspruchsvolle im Trollhätankanal) des Göta-Kanals nicht mehr miteinander aushalten. Unsinn....
Das Schleusen ist anfangs schon anstrengend. Man balanciert auf den merkwürdigsten Brücken an den Schleusen mit den eigenen Festmacherleinen herum, je nachdem, ob es nach unten geht oder man hochgeschleust wird. Wir waren in den Schleusen in der Regel das einzige Boot, sodass wir die Gelegenheit hatten, uns ohne fremde Einwirkungen an das Schleusen zu gewöhnen. Für Manchen mag auch die Höhe, die man als Mensch an Land manchmal runterschauen muss, nicht bekommen.
Wir hatten es gut, den erstens hatten wir uns Verstärkung mitgenommen, die 3 Bungers, die sich alle ganz fantastisch am Schleusen beteiligt haben, inklusive Sophia, die bei Bedarf und auf Zuruf während der Schleusung immer den Motor an- oder ausstellte. Als die Fam Bunger uns in Berg verließ, dachte ich schon, o je, wie soll das jetzt gehen, aber auch zu zweit ist das alles kein Problem. 
Der zweite Trick ist der, ein/zwei Wochen vor Ende der Saison loszufahren. Da ist der große Teil der Boote schon durch. Ab 30. August stehen die Schleusenwärterinnen nicht mehr jederzeit zur Verfügung, es gibt dann ganz bestimmte Schleusenöffnungszeiten, an denen man dort erscheinen sollte. Zwischendurch hängt man sich dann irgendwo ab und schaut sich Land und Leute an. Ab 27. September geht dann gar nichts mehr. 
Dann hatten wir von Britt von der PALVE noch einen Supertipp für eine Extraleine bekommen, das hat auch sehr gut funktioniert.
Also: KEINE ANGST VORM GÖTAKANAL! 
Hallo Andrea, Sophia und Tim: Es war toll mit Euch!!!! 
Mit Klaus und Britt von der PALVE waren in Sjötorp verabredet. Wir haben uns wirklich gefreut, Euch zu sehen und wir werden Euch bestimmt dieses Jahr wieder treffen spätestens in Hamburg.

Liebe Besorgte und Interessierte,
ich hatte nun länger keine Lust auf Geklimper für den Blog. Jetzt sitze ich in der Plicht und will Euch mal aktualisieren.
Hier nun der Stand der Dinge:
Von Strömstad sind wir zurück nach Göteborg gesegelt, einige schöne Segeltage waren dabei.
In Göteborg haben wir in Langedråg angelegt, der königliche Yachtclub mit dem Hafenkontor im alten Leuchtturm. Wir sind in Vänersborg am Väners-See mit Andrea, Sophie und Tim verabredet, die 10 Tage bei uns und an Bord verbringen wollen.
Zwischen Göteborg und Vänersborg liegt der Trollhätan- Kanal, der auch von Frachtern genutzt wird. Mit 6 großen Schleusen, die mehr als 10 Meter hoch sind. Man fährt also durch die Tore unten rein und macht sich an den Leitern an der Seitenwand fest. Dann schließen die Tore und das Wasser beginnt, in die Schleuse reinzuströmen. Dadurch wird das Schiff hochgedrückt und wir müssen die Leine an der Leiter ein paar Stufen höher festmachen, sonst treiben wir von der Schleusenwand ab. Und so weiter, bis man oben ist. Anstrengend! Am nächsten Morgen habe ich jedenfalls Muskelkater. Natürlich gibt es auch einige Straßenbrücken, die extra für uns nach einer Funkanfrage von mir gehoben oder gedreht werden. Und oft sind wir das einzige Boot.
Überhaupt geht die Saison dem Ende entgegen und es sind nur noch wenige Boote unterwegs.
Gestern haben wir hier in Vänersborg einen Servicetag eingelegt, an dem wir das Boot gründlich geschruppt und die Bugkabine und den Salon für die drei Gäste vorbereitet haben.
Im Moment haben wir jedenfalls tolles Sommerwetter, die Sonne scheint ganz herrlich.