Wasser in der Bilge!
Nachdem wir gestern so einen schönen Segeltag hatten, finden wir, obwohl wir 47 Seemeilen lang danach suchen, so gut wie keinen Wind. 10 Seemeilen mit Blister, danach motoren wir friedlich vor uns hin.
Kein Tag geht ohne Aufregung ab. Mittags höre ich es im Salon so verdächtig gluggern, ich hebe eine Fußbodenplatten an und sehe nur Wasser, viel Wasser, welches durch die Wellen auch noch hin- und herschwabbelt. Panik! Wo kommt das her? Wie auch immer, es muss raus aus dem Schiff. Wir stellen die Pumpen an und können das Wasser rauspumpen. Beim Geschmacksteststelle ich fest, es schmeckt nicht salzig. Es ist auch sauber und klar. Hartmut stellt fest, dass die Anzeige vom Trinkwassertank zeigt, der Tank ist LEER, obwohl ich gerade in Kuivastu Wasser getankt hatte. Also ist es Wasser aus dem Tank und das sind 350 Liter!. Nachdem wir in Ventspils angelegt haben, machen wir uns auf die Fehlersuche. Hartmut stellt fest, es ist von einem Schlauch eine Schelle abgesprungen (Grüße an die VILM-Werft). Um die Schelle wieder zu befestigen, muss Hartmut das Klo abbauen.
Währenddessen hole ich die Lebensmittel aus der Bilge, die im Wasser herumgeschwommen sind und mache alle wieder sauber und trocken. Dann können wir uns endlich den Ort Ventspils (wir sind in Estland) anschauen. Kein besonders schöner Ort, ein Industriehafen (Öl) ohne viel Charme.
Unsere Reisebegleitung für ein paar Stunden |
Montu .. eine einzige Baustelle |
29.08.2014
Nicht immer endet ein Tagestörn in einem idyllischen Hafen....
Morgens um 5.30 winkt uns Jörn von der "Miss Sophie" zum Abschied nach, denn unsere Wege trennen sich. Wir verlassen den netten Hafen Kuivastu auf der Insel Muhu. Jörn aus Bremen haben wir in Dirhami kennengelernt, er hat dort mit seinem Boot neben uns gelegen. Ich glaube, man kann sagen, wir haben uns auf Anhieb gut verstanden. Lange Gespräche und ein schöner Spaziergang verbinden uns nun. Er segelt mit seinem Boot in einen kleinen Hafen hier ganz in der Nähe und bringt es dort ins Winterlager.
Hartmut und ich sind wieder einmal 2 Tage wegen zuviel Wind im Hafen geblieben und sind mit dem Bus nach Kuressare gefahren und haben uns die wirklich beeindruckende Burg aus dem 13. Jahrhundert mit einem spannenden Museum angeschaut.
Die Luft & Liebe hat als nächstes Ziel Ventspils vor sich, getanktZwischenstopp soll in Montu sein 71 Seemeilen Tagesetappe. Ein schöner langer Segeltag erwartet uns, wir segeln auch mit Blister und erreichen Speed von mehr als 7 Knoten. Zwei Gäste finden sind ein, zwei zarte kleine Vögel, die sich auf dem weiten Meer verflogen haben und uns 2 Stunden begleiten. Müsli mögen sie, aber den Wind bei höheren Geschwindigkeiten können sie nicht so gut ab, irgendwann sind sie verschwunden.
Dann nähern wir uns dem Hafen Montu und sehen von ferne eine große Rauchwolke, die sich beim Näherkommen als brennende Reifen herausstellt. Das riecht toll! Der ganze Hafen ist eine Baustelle, schwierig, einen Platz zu finden. So richtig gemütlich ist es nicht, trotzdem, wir haben keine Wahl, der nächste Hafen ist 46 Seemeilen entfernt. Zu weit. Ich mach noch schnell Raviolo warm und beim Essen schauen wir uns einen Film mit Ulrich Mühe an.
Morgen gehts also weiter nach Ventspils.