Es hat sich gelohnt, dass wir in Falmouth das richtige Wetter abgewartet haben, um England zu verlassen und nach Frankreich zu segeln. Die Überfahrt war angenehm für uns. 104 SM sind die beiden Länder an dieser Stelle auseinander. - Um 31.07. um 10.30 Uhr haben uns die englischen Stegnachbarn freundlich winkend verabschiedet, der Herr mit seiner Classicyacht hinter uns stand auch auf dem Steg, ihm ging es aber wohl weniger um den Abschied, sondern eher machte er sich völlig überflüssigerweise Sorgen um sein schönes Boot. Wir haben dem Castle von Falmouth noch ein "Good Bye England" zugerufen und von da an waren wir allein - bis auf die paar Fischer und Frachter. Der Kurs rüber nach England war so etwa bei 153 Grad, er musste aber immer wieder wegen der Strömung korrigiert werden. Der Wind kam von hinten mit max 18 Knoten, die Wellen schaukelten uns so dahin. Als Hartmut dann das erste Mal am Nachmittag schlafen konnte, hat er den Delphin, der kurz an der Bordwand auftauchte, verpasst. - Das Verkehrstrennungsgebiet (15 SM breit) war anfangs leicht zu queren, leider mussten wir nach der Hälfte eine Stunde rumeiern und warten, (man sieht die Beule auf dem Track) weil wir 6 Frachter erst einmal vorbei lassen mussten. - Ich durfte bis halb vier schlafen, dann ist Hartmut schlafen gegangen. Dunkel wars, bedeckt, irgendwo konnte man immer ein kleines rotes oder weißes Licht sehen. Fischer. Es dauerte noch 2,5 Stunden, bis die Sonne richtig aufgegangen war. Ich habe Hartmut geweckt, als Roscoff in Sicht war. Kurz vor der Hafeneinfahrt haben wir die Segel runtergenommen. Über Funk hat man uns den Platz D91 zugewiesen. Elgin und Thomas von der ILOT, die schon 2 Tage vorher rübergefahren waren, haben uns freundlich um 8.08 Uhr am Steg begrüßt, ein schönes Gefühl. Kurz konnten wir noch zusammen frühstücken, bevor die beiden nach St. Malo aufgebrochen sind und wir dann müde in die Kojen gefallen sind. Etwas unsanft hat uns 2 Stunden später ein Franzose geweckt, der unbedingt mit seinem Segelboot unser Heck rammen musste. Damit wars mit dem Schlafen erst einmal vorbei. Schaden feststellen. Werkstatt aufsuchen. Im Grund war der Schaden gering, dank der sehr stabilen RamminHeckKonstruktion. Am GFK hats ein paar ärgerlich-tiefe Kratzer gegeben. In Frieden haben wir uns dann auf eine kleine Schadensentschädigung geeignet.