RESÜMEE

Hartmut und ich haben einen herrlichen langen segeltörn hinter uns (16. april bis 17. oktober), haben unendlich viel gelernt, kleine abenteuer erlebt, nette leute kennengelernt, uns bislang unbekannte länder besucht.
einmal rund ostsee, das ist schon was besonderes.
wir sind etwa 3.000 seemeilen gesegelt, also 5.556 kilometer mit einer maximalen geschwindigkeit von 9 knoten, das sind 16,66 km/std, durchschnittlich sind wir aber 4 bis 5 knoten gesegelt. es hat auch tage gegeben, da waren es nur 2 knoten.
wir hatten windgeschwindigkeiten von gar nichts bis 45 knoten. herrliche sonnentage, außentemperaturen von 5 bis 28 grad, gewitter, hagelschauer, regen, knalle sommertage. wellen bis 3 meter hoch (seemannsgarn?).
die länder, die wir besucht haben, sind
dänemark schweden åland finnland russland estland lettland litauen polen
insgesamt haben wir in 80 verschiedenen häfen angelegt oder in kleinen buchten geankert.
wir können NICHT bestätigen, dass es in finnland viele mücken gibt.
mehrere orgelkonzerte, unter anderem in riga im dom, konnten wir erleben. eine operngala in tallinn (naja). viele ausstellungen haben wir besucht. stadtführungen in st petersburg, tallinn und riga. museen, kirchen, kleine und große türme, schlösser und burgen, ein heimatmuseum haben wir besichtigt. ein fest für kinder zur einschulung in liepaja erlebt.
in der regel sind wir alleine gesegelt, außer die erste woche mit tim und dann noch einige stunden im rigaer meerbusen mit 2 kleinen (flug)begleitern, 2 spatzen.
viele interessante und offene menschen sind uns begegnet. "einheimische" wie tina und bengt-åke aus schweden, unsere begleiter für 3 wochen, die vorbei gingen wie im flug.
wir hatten viele mehr oder weniger intensive gespräche mit anderen seglern, leider manchmal holperig mit unserem schlechten englisch.
die ostseesegler sind schon eine bestimmte sorte, es sind nicht die leute mit den protzigen großen booten, eher die individualisten, die teilweise mit abenteuerlichen schiffen unterwegs sind. man findet jederzeit hilfe. oft haben wir zusammengesessen und gequatscht, vor allem übers segeln und über kleine abenteuer.
wir haben uns nie einsam oder allein gefühlt, es gab keine großen gefahren, das segeln hat uns begeistert. der virus hat uns angesteckt.
wir beide werden weitere lange törns mit unserer LUFT & LIEBE machen.




20. Oktober 2014
Wir sind wieder zuhause.

Eigentlich wollten wir ja noch einmal rund Rügen rechtsherum, daraus ist nichts geworden, der
Wind hatte eine andere Entscheidung getroffen, so sind wir linksherum gesegelt, ein paar schöne Tage in Vitte sind auch noch für uns herausgesprungen.
Im Nebel, aber mit schönen Wind hatten wir unseren letzten Segeltag von Vitte nach Barth.
Nun liegt die Luft & Liebe in der RamminWerft. Der Abschied ist mir sehr schwer gefallen, denn es war eine sehr schöne lange Zeit (vom 15. April bis 17. Oktober) auf diesem Boot.

Noch ein paar letzte Fotos
Barth im Nebel
Hartmut mit und ohne Bart







Rund Rügen

Wir sind derzeit in Sassnitz, liegen ganz alleine am Steg. Die letzten Tage waren hier sehr schaukelig, der Wind drückt die Wellen ungeschützt in den Hafen und da kann es einem schon mal schwindelig werden.
Draußen gab es Starkwind, das wollten wir nicht noch haben. So sind wir noch ein paar Tage hier geblieben.
Wir haben viel Zeit, sind erst am nächsten Mittwoch in Barth verabredet und so bummeln wir langsam rechtsherum um diese schöne Insel. Morgen Richtung Greifswalder Bodden und dann noch ein paar Tage in Stralsund.
Es ist Hebst, definitiv, der Wind wirkt stärker, die Wellen höher, es regnet öfter. Die Luftfeuchtigkeit steigt, das Barometer sinkt.
In Lohme haben wir die PALVE zufällig noch einmal getroffen. Danke für das nette Abendessen mit Coq-au-Vin! So haben wir gemütlich im Salon Eurer HalbergRassy den ganzen Abend über das Leben philosophiert.
Jetzt wollen wir demnächst aber wirklich nachhause. Die Saison ist auch für uns bald zu Ende.
Wir freuen uns auf unsere Dusche, die wir ohne Einwerfen von Münzen verschiedenster Art auch länger als 5 Minuten benutzen dürfen, auf das Bett, das sich nicht schaukelt, auf das Haus, welches hoffentlich gegen Regen sicher geschützt ist.
Und wir freuen uns auf unsere Freunde!!!!



barth ... nette kleine stadt am bodden. im sommer soll hier was los sein, man kann es sich gut vorstellen. ein schöner hafen, viele segelboote, vor allem auch viele zeesboote, also traditionelle fischerboote dieser region. siehe foto.
wir haben uns jetzt entschieden, hier das boot in das winterlager zu bringen. leider haben wir keinen hallenplatz in hooksiel bekommen. 

wir haben hier mehrere gespräche mit dem werftchef nils rammin und auch dem für elektrik zuständigen peter geführt. wir haben den eindruck, dass sich daraus eine gute zusammenarbeit entwickeln kann.
für uns bedeutet das zwar mehr fahrerei. aber immerhin, nicht so weit wie nach lauterbach. mit dem zug eine stunde weniger.
wir wollen noch ein paar tage hier bleiben, um noch preise und details abzusprechen.
außer uns liegt noch jörg mit seiner hunter hier in der werft, der macht sein boot gerade fertig fürs winterlager. er hat berufsmäßig (jetzt ist er rentner) auch mit elektrik zu tun gehabt, da können wir ne menge lernen. außerdem sind wir per email in kontakt mit torsten, der mit hille und der "infinity" in lagos, portugal, liegt. sie sind auf dem absprung nach madeira und dann capverden. torsten berichtet uns über seine erfahrungen mit seiner HR und zb wassermacher, hydrogenerator, strommangement usw usw. da sind sehr wertvolle berichte für uns.
ende oktober ist die hanseboat in hamburg, da werden wir uns wieder gründlich umschauen.
es ist ziemlich kalt im moment und kein wind, mal sehn, ob sich noch ein törn rund rügen ergibt.

ein paar tage wollen wir schon noch segeln, tagsüber ist es relativ warm, abends kommt die feuchtigkeit.


Barth von oben, darüber der Bodden und west_
nördlicher dann Zingst, Fischland-Darss
und dann die Ostsee


Zeesboot, traditionelles Fischerboot aus dem Bodden


DANKE
Nun, da unser großer Törn 2014 bald dem Ende entgegen geht, möchten wir uns bei den lieben Freunden bedanken, die uns unterstützt haben.
Danke an die vielen Menschen, die uns im Geiste begleitet haben und die ich mit dem Blog hoffentlich gut unterhalten habe. Und Dank an Alle für die vielen Emails!!!

Da sind vor allem Birgit und Jens, die immer genau wussten, wo wir sind. Die unsere Post durchsortiert und vieles eingescannt und an uns per Email gesendet haben. Und immer ihre Hilfe angeboten haben.
Manuela und Thomas, die sich dankbarerweise um den Wasserschaden in unserem Haus und um das WillersHaus gekümmert haben. Damit hat ja keiner gerechnet. Ihr seid so praktisch, danke schön!
Rosel und Konrad, die regelmäßig nach dem Haus geschaut haben und die Post weiterleiteten. Das ist ein beruhigendes Gefühl.
Katharina und Dennis, dies war ein langer Törn, auf dem wir nie den Kontakt zu einander verloren haben. Wir sollten uns bald treffen, wir wohnen ja nicht so weit auseinander. Danke für Eure Unterstützung inklusive Daumendrücken.
Danke an Cilly für ihre Hilfe!!!
An Angelika liebe Grüße, ohne sie würden wir wahrscheinlich gar nicht segeln.
Vielen Dank an Emmo, der uns in der Vorbereitung mit vielen Gesprächen und Tipps geholfen hat.
Grüße an Tim, der uns auf dem ersten kurzen Abschnitt bis Kalmar begleitet hat. Und für Deine Emails, über die ich mich immer besonders gefreut habe. So kurz, so herzhaft.
Silja und Jan, schön wars es, Euch in Kiel zu treffen und für Eure Reisebeschreibung, die mir immer Ideen gebracht hat. Wir sehen uns!
Torsten, auch an Dich Dank für das Treffen in Kiel, zu dem Du extra angereist bist mitten in Euren Reisevorbereitungen, wir segeln in Gedanken mit Euch Beiden in die Karibik. Grüße an Hille, ich lese immer Euren Blog.
Andrea und Sophia, wir freuen uns so sehr auf das erste Nudelessen bei Euch. Schade, dass wir nicht mehr zusammen segeln konnten.
Heide und Gerald, bald kommen wir Euch besuchen. Auf eine schöne Zeit zusammen in Hamburg. Vielen Dank für die vielen süßen Emails mit den Kinderbildern.
Liebe liebe Gabi, wir haben oft an Dich gedacht und gehofft, dass die Krankheit Dich nicht besiegt.
Du bist eine tolle Frau! Was wäre die Welt ohne Dich!
Stefan, danke, dass Du meine Druckaufträge erledigt hast und für die herzlichen Emails. Grüße an Lisa, Deine Mutter und an Wolfram, dem es hoffentlich gut geht.
Breeze, Breeze, this is Luft & Liebe! Hello, Tina und Bengt-Åke. Thank you, we enjoyed the time we spent together!
Jörg aus Bremen, es war spannend mit Dir zu reden, wir freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen!!
Annika und Julian, so eine Nacht auf dem großen Meer zwischen Litauen und Polen, ich werde das nicht vergessen! Es war nett, Euch kennengelernt zu haben.
Danke an die Palve für die spontane Geburtstagsfeier in Vaasa.
An Max ein herzliches Danke für die Reisetipps, leider haben wir es nicht mehr nach Kaliningrad geschafft. Ich habe Deine Reise verfolgt, Hut ab für so eine Strecke als Einhandsegler!
Danke für die Begegnungen mit  Jörg und Eva-Maria und Peter und Volker. Trio e uno... Vilm Eowyn. 

Nebel bei Hiddensee. In Klosters. Hiddensee am Strand. Im Darsser Bodden. HERBSTSTIMMUNG








Marina Neuhof im Strelasund (bei Stralsund), 19. September 2014

Wenn Ihr wüsstet, welchen herrlichen Blick wir von unserem Schiff aus in die Natur haben, Ihr würdet alle sofort herkommen, unser Boot entern und dann würden wir zusammen untergehen.
Also kein Foto diesmal.
Seit einigen Tagen sind wir in dem Revier Achterwasser, Peenestrom, Greifswalder Bodden, Rügen, da kennen wir uns aus, das ist uns vertraut. Da kennen wir jede Tonne. Es ist sehr schön, sehr idyllisch hier, viel Natur.  Der Wind ist im Moment unser Freund, seitdem wir in Deutschland sind, stimmt die WindRichtung und die Temperatur ist bei angenehmen 20 Grad. Nur abends wird es kühler und die Luftfeuchtigkeit steigt.
Angenehm ist es auch, wieder in der eigenen Sprache zu sprechen und sich nicht selber beim EnglischRadebrechen zuzuhören. (Im Winter wollen wir einen EnglischSprachKurs machen.)
Ungewohnt ist es jetzt für uns, dass wir uns nicht per Funk bei der Border Controll und bei der Traffic Controll in den Häfen anmelden und beim Rausfahren wieder abmelden müssen, so wie es in Polen verlangt wird. Ich frage mich, ob die sich bei der polnischen Hafenkontrolle nicht in die Ecke geschmissen haben vor Lachen, wie ich Świnoujście (Swinemünde) ausgesprochen habe.
Oder Wladaylawowo. Das spricht sich nämlich Wadiswawowo!
Also, außer Englisch lernen wollen wir im Winter auch FreeDiving lernen, das ist Tiefschnorcheln. Einerseits kann man dann unter dem Boot herumschnorcheln, um zu sehen, ob da eventuell was kaputt ist oder sich was in der Schraube verfangen hat. Andererseits ist Schnorcheln natürlich auch was ganz Großartiges, wenn man die Unterwasserwelt beobachten kann.

Die Wanderdüne bei Leba in Polen . Ein beliebtes Reiseziel





12. September
Die Luft & Liebe ist seit gestern 16 Uhr in Swinemünde, besser Świnoujśie, Es gibt hier einen netten Yachthafen, schön geschützt und sicher liegen wir hier. Świnoujśie ist als Ort nicht so spannend. Wir bleiben noch einen Tag länger, der Wind geht bis 28 Knoten in den Böen.
Ich will Euch nun  einige Eindrücke aus den letzten Tagen schildern.
Leba, ein typischer Hafen für diese Gegend, kann aber noch mit einer Besonderheit glänzen.
Eine Wanderdüne (jedes Jahr legt sie bis 10 cm zurück) bringt es bis zu einer Höhe von 42 Meter, dolle Sache. Die Fahrt dorthin findet aber nicht mit einem Kremser statt wie im Internet avisiert, sondern mit einem kleinen Elektrobus, dessen Fahrer ehrlich gesagt, wie der Henker fährt. Ansonsten waren wir auf der Düne nicht so ganz allein, auch viele, viele Deutsche wollen diese herrliche Dünenlandschaft sehen.



Kremser Next Generation
Wanderdüne bei Leba




Von Leba gehts dann die Küste entlang weiter. Im nächsten Hafen, Darlowo treffen  wir die jungen Segler aus Leba wieder, Annika und Julian und der Einhandsegler Morton.  Wir gehören wohl mit zu den Letzten, die jetzt die polnische Küste entlangsegeln, darauf kann man auch mal ein Glas Wein trinken. Wir schauen uns die Hafeneinfahrt an, weil höhere Wellen angesagt sind.
Da fährt gerade ein Fischerboot durch. Und da müssen wir auch durch. Morgens ist dann alles halb so schlimm.

Ganz schön viel Welle!
Volkssport  Angeln
Auch hier in Darlowo wieder viele Fischerboote. Man hat aber freundlicherweise einen schicken kleinen Yachthafen angelegt. Ein kleiner netter Badeort mit einer schrillen Drehbrücke. Und immer noch sind viele Touristen unterwegs, die die Sonnentage genießen wollen. Sehr lebendig ist es hier.


Darlowo vor der Drehbrücke

Darlowo.   Drehbrückenbüro
Weiter nach Kolberg. Auch hier wieder ein Ansammlung an deutschen Seglern. Von Kolberg sehen wir nicht viel außerhalb der Marina. Abends unternehmen wir einen Spaziergang durch die Stadt, die wunderschön beleuchtet ist. Hier gibts sicher vieles zu sehen, uns treibt der Wind weiter, es soll die nächste Zeit wieder sehr windig werden und wir wollen den Abwettern in Świnoujśie.

Mit viel Phantasie trimmen wir die Segel, um aus den paar Knoten (so nennt man die Windgeschwindigkeit) ein segelndes Segelboot zu bekommen. Zwischendurch fahren wir durch ein  Tiefdruckgebiet. Unter den dunklen Wolken dreht sich der Wind in alle möglichen Richtungen, plötzlich gar kein Wind mehr und plötzlich sehr viel Wind. Ein militärisches Sperrgebiet liegt auf unserer Route, das wir gekonnt umfahren und werden dabei aufmerksam von einem großen Kriegsschiff beobachtet. Wir haben unser Funkgerät an, man kann uns also über Funk erreichen. Tut sich nichts, dann haben wir alles richtig gemacht.

So schön kann Segeln sein!



Aus Darlowo, Polen! 09. September 2014

Wir liegen in Darlowo, der Wind kommt aus Südwest, also genau die Richtung, in die wir wollen und dann auch noch mit weit mehr als 20 Knoten,  da warten wir ab, ob es morgen besser ist. Hier im Yachthafen liegen wir geschützt und sicher.
Vorgestern hat Annika uns abends beim Umtrunk auf der "NothingBox" fotografiert, leider ist sie nicht mit drauf auf dem Foto, wie das so in der Natur der Sache ist, wenn man selber fotografiert.
Zu unserer Freude hat sie uns auch noch geknippst, als wir an ihnen vorbeigesegelt sind auf dem Weg von Litauen nach Polen, wir haben so wenig Fotos von unserem Boot beim Segeln. Danke für die Bilder!!!

Viel Spaß haben wir gehabt an Bord der "NothingBox".



Die "Luft & Liebe" mit Bliester.
4.  September 2014
Klaipeda (Litauen) nach Wladyslawowo (Polen

wir haben diese lange strecke vor uns, von klaipeda (litauen) nach polen, 130 seemeilen. 
wir legen mittags ab, denn wir rechnen mit 22 stunden fahrt. das heisst die nacht durch.
am mittwoch ist das wetter gut geeignet laut "wetterwelt" vorhersage. 
wir segeln fast die ganze strecke,  nach mittag kommt -wie vorhergesagt- der wind, gut von hinten und gegen 3 uhr morgens dann halbwind. die wellen nicht zu hoch, das boot schaukelt friedlich vor sich hin.
die nacht ist aufgeteilt in wachen, immer drei stunden.


Sonnenuntergang in russischen Gewässern
morgens um 8 local time sind wir in wladyslawowo in polen im hafen eingelaufen. 
in der stadt haben wir uns dann ein cafe zum frühstücken gesucht und anschließend den fehlenden schlaf nachgeholt.
ich bin froh, dass wir das geschafft haben. unsere erste lange nachtfahrt!!

heute morgen um 9 uhr haben abgelegt und sind nach einer tagesetappe von 40 seemeilen in leba angekommen. 
morgen wollen wir in das naturschutzgebiet mit dem kremser fahren, dort sind die bekannten wanderdünen. diese dünen bewegen sich pro jahr neun bis zehn meter voran. dabei nehmen sie natürlich keine rücksicht auf vorhandene ortschaften, diese werden unter dem sand begraben. 


Sonnenaufgang in Polen
Wladylawowo - Fischereihafen in Polen

02. September 2014 
Klaipeda in Litauen


Große Pötte im Hafen von Klaipeda


Hartmut hilft beim Hochklettern

Klaipada
Yachthafen von Klaipeda




03. September 2014
Drehbrücke für Fußgänger am Yachthafen in Klaipada





Mit Jörg und Hartmut, der rote Hut ist für Gabi!!!!!
Handgefilzt auf Saaremaa


Kuressare auf der Insel Saaremaa.  Estland
Burg in Kuressare 14. Jahrhundert gebaut
In der Burg 
Im Museum in Kuressare
Morgens um 5 Uhr segeln wir los von Saaremaa
31. August 2014
Doppelte Strecke
Wir verlassen den Hafen von Ventspiels ziemlich spät, weil die Strecke, die vor uns liegt, mit 35 Seemeilen nicht allzu weit ist. Mit 8 bis 10 Knoten fahren wir geruhsam dahin. Unser Zeil ist Pavilosto.  Etwa 20 Seemeilen vor diesem Hafen erhalten wir von der Segelyacht "Papillon", die im Ventspils neben uns gelegen hat, 2 Engländer auf dem Weg nach Kleipeda, über Funk den Hinweis, dass in Pavilosto in der Mitte der engen Einfahrt ein großer Stein liegt, auf den sie bereits draufgefahren sind. Ein Danke für diesen Hinweis an die Papillon, die als Dankeschön von uns in Liepaja eine Flasche Wein erhalten haben. Wir entscheiden uns, dann nach Liepaja weiter zu fahren, was leider jetzt auch zusätzlich zum Bliester das Anstellen des Motors bedeutet.
So kommen wir dann erst gegen 20 Uhr im Hafen an. Die Einfahrt ist einfach und wir fahren durch einen Industriehafen auf den "Yachthafen" zu. Der Hafenmeister zeigt uns einen Platz, dafür verscheucht er einige Angler, was uns peinlich ist.  Anschließend, nachdem wir noch ein Gespräch mit den Engländern hatten, gehen wir in die Stadt und finden noch ein geöffnetes nettes Restaurant.
30.08.2014
Wasser in der Bilge!

Nachdem wir gestern so einen schönen Segeltag hatten, finden wir, obwohl wir 47 Seemeilen lang  danach suchen, so gut wie keinen Wind. 10 Seemeilen mit Blister, danach motoren wir friedlich vor uns hin.
Kein Tag geht ohne Aufregung ab. Mittags höre ich es im Salon so verdächtig gluggern, ich hebe eine Fußbodenplatten an und sehe nur Wasser, viel Wasser, welches durch die Wellen auch noch hin- und herschwabbelt. Panik! Wo kommt das her? Wie auch immer, es muss raus aus dem Schiff. Wir stellen die Pumpen an und können das Wasser rauspumpen. Beim Geschmacksteststelle ich fest, es schmeckt nicht salzig. Es ist auch sauber und klar. Hartmut stellt fest, dass die Anzeige vom  Trinkwassertank zeigt, der Tank ist LEER, obwohl ich gerade in Kuivastu Wasser getankt hatte. Also ist es Wasser aus dem Tank und das sind 350 Liter!. Nachdem wir in Ventspils angelegt haben, machen wir uns auf die Fehlersuche. Hartmut stellt fest, es ist von einem Schlauch eine Schelle abgesprungen (Grüße an die VILM-Werft). Um die Schelle wieder zu befestigen, muss Hartmut das Klo abbauen.
Währenddessen hole ich die Lebensmittel aus der Bilge, die im Wasser herumgeschwommen sind und mache alle wieder sauber und trocken. Dann können wir uns endlich den Ort Ventspils (wir sind in Estland) anschauen. Kein besonders schöner Ort, ein Industriehafen (Öl) ohne viel Charme.
Unsere Reisebegleitung für ein paar Stunden


Montu .. eine einzige Baustelle

29.08.2014
Nicht immer endet ein Tagestörn in einem idyllischen Hafen....

Morgens um 5.30 winkt uns Jörn von der "Miss Sophie" zum Abschied nach, denn unsere Wege trennen sich. Wir verlassen den netten Hafen Kuivastu auf der Insel Muhu. Jörn aus Bremen haben wir in Dirhami kennengelernt, er hat dort mit seinem Boot neben uns gelegen. Ich glaube, man kann sagen, wir haben uns auf Anhieb gut verstanden. Lange Gespräche und ein schöner Spaziergang verbinden uns nun. Er segelt mit seinem Boot in einen kleinen Hafen hier ganz in der Nähe und bringt es dort ins Winterlager.
Hartmut und ich sind wieder einmal 2 Tage wegen zuviel Wind im Hafen geblieben und sind mit dem Bus nach Kuressare gefahren und haben uns die wirklich beeindruckende Burg aus dem 13. Jahrhundert mit einem spannenden Museum angeschaut.
Die Luft & Liebe hat als nächstes Ziel Ventspils vor sich, getanktZwischenstopp soll in Montu sein 71 Seemeilen Tagesetappe. Ein schöner langer Segeltag erwartet uns, wir segeln auch mit Blister und erreichen Speed von mehr als 7 Knoten. Zwei Gäste finden sind ein, zwei zarte kleine Vögel, die sich auf dem weiten Meer verflogen haben und uns 2 Stunden begleiten. Müsli mögen sie, aber den Wind bei höheren Geschwindigkeiten können sie nicht so gut ab, irgendwann sind sie verschwunden.
Dann nähern wir uns dem Hafen Montu und sehen von ferne eine große Rauchwolke, die sich beim Näherkommen als brennende Reifen herausstellt. Das riecht toll!  Der ganze Hafen ist eine Baustelle, schwierig, einen Platz zu finden. So richtig gemütlich ist es nicht, trotzdem, wir haben keine Wahl, der nächste Hafen ist 46 Seemeilen entfernt. Zu weit. Ich mach noch schnell Raviolo warm und beim Essen schauen wir uns einen Film mit Ulrich Mühe an.
Morgen gehts also weiter nach Ventspils.


Auf nach Riga! 20. - 23. August 2014
Die Wetterprognose sagt uns, der Wind ist zu stark, fahrt nicht aufs Meer hinaus. So entscheiden wir uns, mit dem LuxusBus nach Riga, Lettland, zu fahren. Es dauert 4 Stunden und 35 Minuten und ist ausgesprochen bequem. Wir haben für 3 Nächte ein Hotel in der "Old Town" gebucht. Die Stadt ist ebenso beeindruckend wir Tallinn, nur doppelt so groß. Wir buchen eine Führung in deutscher Sprache und erkunden anschließend die Stadt zu Fuß. Der Dom mit seiner weltberühmten Orgel ist natürlich unser Ziel und wir können für 15 Euro auf den besten Plätzen ein ganz herrliches Orgelkonzert genießen.  Abends bummeln wir durch die Altstadt. Aus allen Ecken kommt Musik, in vielen Kneipen gibt es gute LifeMusik, auch Jazz. Insgesamt ist die Atmosphäre hier sehr entspannt und freundlich. Natürlich braucht auch Riga den Tourismus.
 Am letzten Tag nehmen wir an einer Führung durch die ehemalige KGB-Zentrale (ein sehr großes Gebäude in der Innenstadt) teil. Verhörräume und der Keller mit den entsetzlichen Zellen stehen nur dieses Jahr zur Besichtigung offen. Eine gruselige Szene, wie in einem Klischeefilm über den KGB. Folter und Erschießungen, das hat hier über Jahrzehnte stattgefunden. Bestrafung von Konterrevolutionären und die gründliche Bespitzelung der lettischen Bevölkerung wurde von hier aus organisiert.
Im Zweiten Weltkrieg hat in Lettland die deutsche Wehrmacht regiert, 40.000 Juden wurden ermordet, es hat ein Ghetto bestanden. Wir fühlen ums irgendwie schuldig.
Zurück nach Tallinn gehts wieder mit dem Bus. Im Vereinshafen in Tallinn ist richtig was los, Baltic Regatta. Wir fahren am Samstag aber weiter nach Lohusalu, Dirhami und Kuivastu, wo wir heute mal wieder Starkwind abwarten.  
Fahrt nach RIGA
Im Luxusbus mit Internet umd viel Beinfreiheit



Altstadt Riga
KGB Zentrale
2 alte Städte, beides Hansestädte, die wir besichtigen können:
Finnland: Tallinn, von der See her eine schöne Hansestadt-Silhouette mit vielen Kirchtürmen und wenig Hochhäusern. Die Altstadt sehr gepflegt mit Häusern aus der Gotik bis Jugendstil. Wir besichtigen einen Turm der Stadtmauer mit einem Museum zur Stadtgeschichte. Viele Touristen, vor allem auch von den Kreuzfahrtschiffen, bevölkern die Stadt. Die Stadt kann diese vielen Touristen kaum aufnehmen, man hat das Gefühl, es gibt gar keine "Einheimische".  Wir liegen etwas außerhalb beim Olympischen Segelhafen (Olympiade 1980) und fahren mit dem Bus in die Stadt, sehr bequem. An einem Abend erleben wir eine Operngala in einer Klosterruine, das Orchester und die Sänger werden durch Lautsprecher verstärkt, ein merkwürdiges Konzert mit einem lokalen Stardirigenten, der gerade 70 geworden ist und vom Publikum frenetisch gefeiert wird. Das Orgelkonzert in einer ehemaligen Kirche gefällt uns besser.


TALLINN





45 Knoten!



Dunkel um 3 Uhr nachmittags

45 KNOTEN !!!

"wieder unterwegs....
...hinter uns liegt Tallinn, wir segeln auf Lohasula zu, welches wir um 16 Uhr theoretisch erreichen sollen. Es ist eigentlich mehr Wind (Böen bis 22 kn) vorausgesagt, stattdessen haben wir mal gerade 7 Knoten. Immerhin, es regnet (noch) nicht.
Wir waren in Riga: Es war für diese Woche zuviel Wind angesagt, bis zu 35 Knoten. Und das bei Wellen von 2 Metern. Och nö! Wir nutzen die stürmischen Tage anders und fahren lieber mit dem Bus von Tallinn nach Riga, also von Estland nach Lettland. 4 Stunden 35 Minuten dauert das. Wir hatten ein nettes Hotel in der "old town". Schöne alte Stadt, tatsächlich! Und wir konnten ein Konzert im Dom mit der fantastischen Orgel erleben."

So fing mein Blogeintrag von heute eigentlich an.

Danach kam es gleich dicke: Gewitter, Regen und im Auge des "Hurricans" die Luft & Liebe mit Christa & Hartmut an Bord. Für eine halbe Stunde Wind bis 45 Knoten. Es wird schnell dunkel und regnet heftig. Hagelkörner fliegen gegen die Scheiben und Persenning. Genua schnell runter, das Groß verkleinert, Motor an und gegen den Wind motort.  Ich habe noch versucht, ein Foto zu schießen. Das Gewitter zieht dann weiter.....  Die Erleichterung kann man an Bord deutlich spüren. Da setzen wir dann doch noch für ne halbe Stunde die Segel bis Lohusalu.
Bei bestem Wetter empfängt uns an der Mole der freundliche Hafenmeister, weist uns die Mooring 4 zu, hilft uns beim Anlegen und geht dann in sein Büro, holt die Deutschlandfahne und zieht sie am Fahnenmast hoch. Die Welt ist wieder in Ordnung, als ob nichts war.
Und wir gehen heute Abend Essen ins Hafenrestaurant.




St. Petersburg

Hochzeit vor dem Winterpalast
Brückenpfeiler können auch schön sein!
Auferstehungskirche
Winterpalast nachts
Winterpalast am Tag
Morgens um 3 Uhr auf dem Weg nach St Petersburg